Reisebericht Neuseeland / Australien

Corona machts möglich – ich habe es nach elf Jahren geschafft, unterstützt durch die freie Zeit, die die Pandemie beschert, mein lange vorgenommenes und immer wieder fadenscheinig verschobenes Projekt zu realisieren.

Das Ergebnis findet Ihr hier als PDF zum Download. Damals hatte ich noch keinen wordpress account und habe mir irgendwie anders beholfen.

Es ist 11 Jahre alt, aber ich habe der Versuchung weitgehend widerstanden, die Texte zu überarbeiten. Wird eh´nicht besser. Ist halt nur ein Reisebericht, den ich für meine Mitreisenden und mich als Erinnerung geschrieben habe. Außerdem sind die Texte und ein Teil der Bilder damals verwendet wurde, um unseren Freunden zu Hause mitzuteilen, wie es uns geht.

Das war vor elf Jahren noch etwas besonderes, von der anderen Hemisphäre online berichten.

Egal. Ich würde mich freuen, wenn ich jemandem mit diesen Seiten eine Freude mache. Auch denke ich, dass es die eine oder andere Anregung bieten könnte, wenn wir nach Ende der Pandemie wieder in die Welt ausschwärmen dürfen

Hier ist also das Tagebuch

19.04. …wieder zurück – Resume und Memos für das nächste Mal

Wie ich schon gestern schrieb, haben wir auf die Premium Economy bei Condor umgebucht. Das sei jedem, der das irgendwie hin bekommt ans Herz gelegt. Im Normalfall kostet das halt mal schnell das doppelte vom einfachen Flugpreis. Es scheint sich aber zu lohnen am Abflugtag noch mal bei der Airline anzurufen und nachzufragen. Unsere 100,00 EUR Aufpreis haben sich sehr gelohnt!.

Zunächst ist Orlando höchstpünktlich am Hotel, wir fahren noch mal an Miramar vorbei in Richtung Vinales (Autobahn) und dann zum Flughafen. Der 6 Liter Reihensechszylinder grummelt mit 580 Umdrehungen pro Minute und hat bei der niedrigen Drehzahl bereits einen barbarischen Anzug. Davon macht Orlando aber seltenst Gebrauch. Normalerweise fährt er im 5. Gang im Standgas. Der Kerl fährt superentspannt, fast buddhistisch.

Es ist gerade Rushour. Wer sich da so ein südländisches Gehupe und Gebrülle und aufheulende Motoren vorstellt, irrt. Es ist alles konfrontationslos und sehr aufmerksam gegenüber andereren. Dabei ist es nicht wichtig, welche Vorschrift gerade missachtet wird (es gibt viele und die werden gern mißachtet), sondern was in einer bestimmten Situation sinnvoll scheint.

Das funktioniert natürlich neben der bemerkenswert aufgedreht freundlichen Art der Kubaner vor allem deshalb, weil der Strassenverkehr beträchtlich geringer ist. Wenn man in Havanna mal mehr als eine Ampelphase warten muss, zählt das als großer Stau.

Orlando bringt uns dunkel schnurrend zum Terminal 1. Da wir nicht annehmen, dass es weitere Terminals gibt machen wir uns keine Gedanken.

Wir sind auf dem Herflug hier angekommen, aber es sieht alles irgendwie anders aus. Nach einem 15 minütigen Irrlauf stellen wir fest: Es gibt in zwei Kilometern Entfernung ein Terminal 2. Eigentlich fliegen die meisten Interkontinentalflüge im T1 ab – Ausnahme Zürich und Frankfurt – die fliegen ab T2, wo sonst eigentlich nur Miami abfliegt. Es gibt dann auch noch ein T3 für Inlandsflüge.

Wir nehmen ein Taxi zu T2. Dort verschlägt es uns erst mal die Sprache. Eine unfassbare Menschenmenge steht als riesige Traube vor dem Eingang der Check-In-Halle. Es ist drei Stunden von Abflug …. da kommen wir nie mit!

Ich sondiere die Situation: mit der Premiumkarte können wir rechts an dem Klautsch vorbei zur Premiumreihe – da stehen derzeit nur 6 Leute.

Es gibt aber gerade ziemlichen Zoff: ein Ehepaar mit Nörgelfrau hat vergessen, online einzuchecken und nun gibt es für sie nur ein Downgrade in die Holzklasse. Die Frau hyperventiliert und fuchtelt mit ärztlichen Bescheinigungen, die es ihr verbieten, in der Holzklasse zu fliegen (wahrscheinlich eine Nachbarschweissallergie) …. sie ruft dann irgendwann kassandrisch nach hinten zu uns gewandt;: PREMIUM IST AUS – IHR KÖNNT GEHEN.

Machen wir natürlich nicht, sondern gehen auch an den Schalter und werden problemlos abgefertigt – wir hatten ja online eingechecked…… die Dame betrachtet schweigend den Vorgang und durchbohrt ihren Mann mit Blicken…

Die hinter uns haben das gleiche Problem – ebenfalls nicht confirmed – Platz weg. Der nette Mann versteht die Welt nicht: „Das hat doch der Reiseveranstalter schon alles durchgechecked“ – ich erkläre ihm den Unterschied zwischen Flug buchen, Flug confirmen und CheckInn ….er hat halt nur gebucht. Ist aber auch Mist.

Die Erklärung für den Schlamassel kommt später. Condor hat den falschen Flieger gesandt. Der hat weniger Businessplätze und weniger Premiumplätze als der eigentlich vorgesehene. Damit mussten gebuchte Passagiere aus der Business in die Premiumklasse. Ein Teil des Problems war sicherlich auch unsere glückliche Buchung vom gleichen Morgen, wo man noch vom richtigen Flieger aus ging. Glück gehabt.

Was aber nun unterscheidet denn diese Nepp-Klasse von der Holzklasse? Die Sitze sind NICHT breiter, aber der Sitzabstand ist beträchtlich (20cm?) größer. Dadurch lassen sich auch die Lehnen beträchtlich mehr neigen. Die Kopfstützen sind höhenverstellbar. Es gibt Alkohol umsonst und soviel man will und das Bordprogramm inkl. Kopfhörer kostenlos. Priority CheckInn hatten wir schon. Am Ende des Fluges landet das Gepäck als erstes auf dem Band. Da wir knappen Anschluss nach Dresden hatten, war das sehr gut für uns.

Ob ich für dieses Gesamtpaket das Doppelte vom normalen Flugpreis bezahlen würde, bezweifle ich. Es ist – glaube ich – auch ein Condorproblem. Die haben die hinteren 20 Reihen um 10 cm verkleinert um vorn 10 Reihen mit 20 cm mehr Beinfreiheit zu generieren.

Das ist schlicht eine Unverschämtheit. Auf diesen gedrängten Plätzen hinten Leute zusammenzupferchen, die dann sogar noch nach der Landung klatschen.

Auf anderen Fluglinien (z.B. LH/Emirates/AirNamibia) habe ich so etwas noch nie gesehen ….. da sitzt man hinten normal unbequem aber nicht gepfercht.

Dafür gab es SEHR gutes Bordessen …. das machen die wirklich gut.

Wir landen halbwegs ausgeruht in Frankfurt, Dank Premiumdingsda fällt unser Gepäck bald vom Band. Trotz 40 min Verspätung schaffen wir den Zug nach Dresden bequemst.

Im Zug nun Zeit für die Zusammenfassung und für Dinge, die ich mir für das nächste Mal merken will:

Land & Leute

Vorwiegend fröhliche und hilfsbereite Menschen. Fast keine Kriminalität. Auch wenig südländische Aufdringlichkeit. Es ist halt wie immer, wenn Du Dich den Menschen näherst, reagieren sie anders, als wenn Du sie nur beobachtest

Die Kubaner (besonders die Kubanerinnen) experimentieren wahrscheinlich mit diversen Botoxderivaten. Wir vermuten:

Po-Tox
Bau-Tox
Bu-Tox

Es gibt also sehr viele „dralle“ Erscheinungen. Vieles, aber bei weitem nicht alles ist schön

Die Landschaft

Wir waren ja nur im Westtteil (östlichster Aufenthalt: Trinidad) Dort haben uns die tollen Landschaften überall gefallen. Vieles sieht man erst, wenn man auch mal von der Hauptstraße runter fährt und sich auf Feldwegen (offRoad) vorwärts bewegt. Auch die kleinen Gebirge im Westen sind einen Ausflug wert. Nicht so begeistert haben uns die Playas (Strände) ….. das ist halt so wie Ostsee in karibisch ….. nicht so unseres

Die Städte

Geben meistens nicht mehr her, als einen Tag. Selbst Havanna ist nach drei Nächten durch, wenn man keine besondere Exkursionsidee hat. Auch die wirklich netten Orte wie Cienfuegos (unser Favorit) oder das touristische Trinidad (ging uns zum Schluss auf den Zünder) sollte man nicht mit zu viel Zeit bedenken, sondern lieber schauen, was man von dort aus unternehmen kann. Davon gibt es immer reichlich. In Städten wie Trinidad werden einem die Exkursionen sogar aufgedrängt ….. wir haben diese Angebote nicht genutzt und haben lieber in den Casas gefragt. Die Herbergseltern reden immer gut englisch, wenn nicht gar deutsch und haben immer gute Tipps zur Hand. Manches muss man aber auch selbst herausfinden (wie z.B. unser Katamaranausflug) Augen und Ohren auf … Leute fragen, keine Angst haben !

Die Fortbewegung und die Unterkünfte

Das sind sicher die Vorlieben sehr individuell verschieden. Ganz sicher ist Kuba kein Land für Gruppenreisen, weil die Casa Particulares, in denen wir wohnten, meistens höchstens 2…3 Zimmer hatten….. Veranstalter von Gruppenreisen können mit dieser Infrastruktur nichts anfangen und weichen dann wahrscheinlich auf „das beste Haus am Platz aus“, was immer staatlich und von meiste zweifelhaftem Niveau ist…..so jedenfalls unsere Beobachtung

Wir hatten unsere Reiseroute vorher geplant und die Casas vom Reisebüro Rieckmeyer buchen lassen….. das kostet 5,00 EUR pro Buchung, hat sich aber sichtlich gelohnt – die Quartiere waren alle PREMIUM.

Es gibt durchaus die andere Variante, sich von Casa zu Casa zu hangeln. Die Besitzer kennen meistens in der nächsten Stadt jemanden – sind gut vernetzt. Wir haben aber einige Leute getroffen, die mit dieser Methode zweifelhafte Ergebnisse erzielt hatten.

Der Nahverkehr in Kuba ist eine Katastrophe und keine zehn Pferde würden mich im Urlaub dazu bringen, dies zu nutzen. Ich fand unsere Variante, einen Allradwagen zu mieten und mit dem immer maximal neben der Straße zu fahren, wo es sich anbot, ziemlich grandios. Wenn man nicht auf Feldwegen fahren will, reicht ganz sicher auch ein normaler Kleinwagen, der aber auch nicht billiger ist.

Mietwagen UNBEDINGT (!!!) vorher buchen.

Ansonsten: Zeit nehmen, nicht hetzen ….. lieber wenige Stationen und dort richtig, als jeden Tag 200 km zu fahren.

Immer mal wieder haben wir auch welche getroffen, die sich einen Oldtimer gemietet haben. In der Hoffnung so mehr über Land und Leute zu erfahren. Das sollte nur derjenige machen, der perfekt spanisch spricht, weil die Fahrer in aller Regel kein englisch sprechen. Zudem sind diese Oldtimerrundtouren hoffnungslos überteuert und es sind nicht gerade die schönsten und dann auch noch meistens geschlossene Kisten ohne Klima …. das braucht in Kuba kein Mensch.

Tipp: in Havanna zum Parque Central gehen und nicht auf die einfachen Angebote eingehen – wenn man denen erklärt:

„ich will einen Fahrer, der englisch spricht“, melden sich erst mal alle. Wir haben dann mit jedem etwas Konversation gepflegt und dann merkt man ja schnell, ob das stimmt.

Wenn man nur zu zweit ist, kann es sinnvoll sein, einen Fahrer UND einen Guide zu buchen (wie wir es gestern mit Felipe und Orlando gemacht haben) ….. ich fand es aber immer besser, wenn der Fahrer selbst sprach …. kürzer Kommunikationsweg. Nach den Preisverhandlungen, die wir so versucht haben, würde ich vermuten, dass man ein sehr schönes Flossencabrio mit englischsprachigem Fahrer für 14 Tage pro Tag mit 100,00 CUC durchmieten kann….. wer nicht weiter weiß, ich habe ein paar Telefonnummern von Fahrern gesammelt.

Telefon/Internet: !!!!zu Hause bei der Telefongesellschaft fragen, was die anbieten können. In Kuba gibt es nur Public-WLan mit Rubbelllosen – der letzte Dreck! Meistens auch überlastet.

Internet über SIM-Card funktioniert hingegen extrem gut und flächendeckend. Geht aber nur über ein Tarifpaket der heimischen Telefonfirma. Bei Peter und mir = Telekom = 29,99 für 1GB Datenvolumen für eine Woche oder 15,99 für 300 mB für eine Woche….. ) Alternative: Cubacel mieten ist abartig teuer und nicht praktikabel

Cuba, noch mal?

JA! Wie im Vorwort geschrieben, hatten mir viele in Deutschland gesagt: ja, das war ganz schön und es war gut, dass wir das noch mal „im Originalzustand“ gesehen haben ….. aber noch mal müssen wir das nicht machen.

Unser Eindruck war anders – das Land ist einem quälend langsamen Prozess der Öffnung und Demokratisierung. In wenigen Jahren wird es so weit sein, dass Amerkanische Individualtouristen das Land überschwemmen. Soweit wir das gesehen haben, sind auch jetzt schon sehr viele (mit Gruppenreisen) aus Miami unterwegs. Für diese Zukunft werden gerade viele Hotels im Nirgendwo gebaut und ich vermute, dass die Amis dann so ähnlich wie (viele) Deutsche nach Palma de Mallorca fliegen, direkt nach El Arenal durchfahren und dann nach einer Woche zurück auf den Flughafen kommen.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass diese Separierung eine Amerikanisierung des Alltags verhindert. Dass ein Kubaner, der sein 30 TEUR Oldtimer geradezu abgöttisch liebt und pflegt dies in 10 Jahren deshalb nicht mehr machen wird, kann ich mir nicht vorstellen.

Ich möchte gern noch mal nach Kuba und es würde mir nichts ausmachen, wenn es den Leuten in den teilweise doch recht „zerbombten“ Städten besser gehen würde und die Städte instand gesetzt werden können. Auf dem Land, wo das Privateigentum herrscht findet man ja bereits heute vorwiegend intakte Häuser.

Ich hätte auch nichts dagegen, wenn diese schaurig leeren Bohnen&Reis – Bezugsläden verschwunden würden – solche Art Nostalgie brauche ich nicht für meinen Urlaub.

Trotzdem sei eines angemerkt: Kuba ist sicherlich ein Lannd der „Dritten Welt“. Inzwischen waren wir aber bereits in einigen solchen Ländern….. und da fällt mit Kuba insgesamt (in meiner Touristenwahrnehmung) als vergleichsweise gut funktionierendes Sozialwesen auf.

Kuba ist laut und freundlich. Manchmal nervt es, wenn man einfach nur sitzen und gucken will und dann die nächste Tourimusikbande hereinkommt, 5 Songs spielt und dann p.P. Irgendwas zwischen 2….5 CUC erwartet. Man kann da leider nicht ausweichen.

Oft genug aber sind die Bands brillant und die Sache hat Feuer – dann kommen selbst Frauen aus Bottrop und Coswig in Ekstase und schwingen – so gut es geht – ihr Hüften. Peter und ich haben uns dieser gemeinschaftlichen Ekstase immer wohlwollend verweigert.

ANSONSTEN:

Fahrt hin! Schaut es Euch an!

Peter&Jörg

Im April 2019

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Memos für Herrn Rieckmeyer:

2 Nächte in Havanna reichen! – wieder im Hotel Sevilla ….geht nicht besser!

Vinales gern etwas länger

Möchte gern die Westspitze von Kuba besuchen

Kein Playa Larga mehr! ….. wenn es die Routenplanung nicht anders hergibt, aber wieder zu Kiki

Zwischen Vinales und Playa Larga muss es doch an der Südküste noch etwas zu sehen geben ….. oder wohnen dort gar keine Menschen?

Etappen MAXIMAL 180 km

Möglichst mindestens überall zwei Übernachtungen

Gern auch mal Orte, die nicht auf der Touristikhauptroute liegen

Gern ein Allradfahrzeug, in dem ich die Ohren nicht zwischen den Knien habe ….. gibt es so etwas auf Kuba?….ansonsten war der Suzuki aber TOP.

Cienfuegos war schön – dort könnte man beim nächsten Mal in der Marina bei DreamYachtCharter (Omar) eine großen (Kabinen-) KAT ausleihen, der auch segelt. Den Motorsegelkatamaran in Trinidad brauchen wir nicht ein zweites mal, auch wenn das Gesamtpaket sehr schön war. Das Hotel in Cienfuegos war der Hammer!

Trinidad – Wohnen im Vorort (Casilda) ist zu empfehlen – es führt zwar dazu, dass man zum Abendessen für Hin- und Rückfahrt rund 10,00 CUC einplanen muss …. aber in Trinidad will ich nicht wohnen.

Santa Clara braucht kein Mensch

Der gesamte Osten mit den Gebirgen würde mich noch sehr interessieren

Trinidad hat als Stadt genervt

18.04. Letzter Tag

Weil wir zeitig ins Bett sind, wache ich bereits 06:30 nunmehr gut erholt auf. Ich schaue bei Condor nach dem Check Inn. Dabei kommt mir eine Idee – ich rufe bei Condor an und frage, ob die noch Upgrades in die deutlich bequemere Comfort-Klasse haben. Der Hinflug war schon echt strange.

Zu meine Überraschung und großen Freude sagt die nette Dame: Ja …. und weil heute Abflugtag könne sie mir das Upgrade, was eigentlich 900,00 EUR kostet für 100,00 EUR anbieten….. NEHMEN WIR …. Frau! Ich komme erholt zurück ….. freut Dich das?

Ich gebe Peter Bescheid, dass ich frühstücken bin. Da er sowieso ein Kurzfrühstücker ist – eher so wie JürgenS, wer ihn kennt, weis was ich meine – hat es sich eingebürgert, dass Peter etwas später am Frühstückstisch erscheint, damit wir gemeinsam fertig sind. Das Late Checkout für 18:00 Uhr klappt auch. Wir beahlen die 30 CUC und versuchen den Flug einzuchecken ….. das Internet ist in der Lobby vollkommen überlastet – oben im Zimmer geht das aber rasch.

Wir laufen zum Central Park, wo wie immer unzählige Cabrios auf Kundschaft warten. Ich sage, dass wir einen Fahrer wollen, der gut englisch spricht, uns in die nichttouristischen Gegenden von Havanna für 3….4 Stunden chauffiert und dann gegen Abend zum Flughafen bringt. Wir bekommen einen sehr sympathischen Fahrer – Anfang Vierzig, verheiratet mit einer Neunzehnjährigen, wie er später erzählt – und, weil er zwar etwas aber nicht viel Englisch spricht noch einen Guide. Die erste Verhandlungssumme ist astronomisch. Ich erkläre den beiden, dass wir die Preise von unserem Freund Ariel kennen und solchen Nepp nicht mitmachen.

Am Ende steht für das Gesamtpakten (Stadttour mit rotem 1959er Chevrolet Cabrio, Originalmotor aber Ladagetriebe, Guide und Flughafentransfer ein Preis von 100 CUC – das fetzt. Die Jungens machen das wirklich sehr gut und lassen alle Sehenswürdigkeiten aus und erklären uns lieber, wie das Leben in Havanna funktioniert.

Wir halten unter anderem bei einem Aluminiumhändler – der kauft alte Bierdosen für 5kg = 2 CUC auf ….. eine lange Schlange mit fröhlichen Menschen. Wir tauschen mit den Leuten ein paar Freundlichkeiten aus und dürfen auch fotografieren. Vom Guide erfahren wir, dass der Aluhändler JEDEN Sack akribisch mit dem Magneten prüft, damit ihm kein Eisenschrot zwischen den Dosen untergeschoben wird. Dann fahren wir durch das Viertel, wo der Guide wohnt. Auch viele verfallene Häuser aber das meiste nicht ganz so schlimm. An jeder Straßenecke halten wir und Felipe (der Guide) ruft sich mit seinen Nachbarn irgendwas zu …. ganz lustig.

Felipe erklärt auch, wie das mit den leeren Läden funktioniert. Da kann man gar nicht einkaufen. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat jedes Haus (also alle Bewohner zusammen) eine Bezugskarte, die herumgereicht wird, Dafür bekommt man dann im Laden die nötigsten Dinge: Reis, Bohnen ……. Nicht mehr und nicht weniger.

Er zeigt uns auch einen staatlichen Obst- und Gemüsemarkt, in dem nichts so aussieht, als könne man es essen. Dazu sind die Preise echt überteuert. 200m weiter ein privater Markt: Tropenfrüchte im Überfluss und sehr lecker für deutlich weniger Geld. Keine Ahnung, wie das funktioniert.

Ich habe gelesen, dass Havanna seinen Bedarf an Lebensmitteln zu über 30 Prozent aus städtischem Anbau (auf den Dächern und in den zahlreichen Brachen) deckt. Ziemliches Zukunftskonzept – wenn auch aus der Not geboren. In Berlin gibt es dazu erste Versuche der ökologischen Stadtschickeria, womit bei uns viel Gewese gemacht wird – hier ist das funktionierender Alltag.

Dann auf der Uferstraße nach Miramar. Das ist so der „Weiße Hirsch“ von Dresden. Nun beginnt das gleiche Spiel mit dem Fahrer (Orlando), der hier ganz viele Leute kennt.

Wie machen Rast in einem sehr originellen Szenerestaurant, wo Abends ganz sicher der Bär steppt – aber kein folkloristischer. Für das nächste mal merken.

Zurück nach Althavanna gehen wir in einem Restaurant gemeinsam mit Felipe und Orlando esse, vor dem wir schon mal umgedreht sind, weil es uns zuuuu touristisch erschien. Das Ding heißt „Buena Vista Social Club“ und ist Abends so eine Art folkloristisches Fress-Kabarett, wo die Touristenb hin geschafft werden, die mal „das originale Kuba“ erleben wollen.

Das Essen ist ganz ausgezeichnet und Felipe/Orlando versichern uns, dass das Programm SEHR gut sein soll. Also auch für das nächste Mal merken….

Hotel – Tagebuch schreiben – ruhen – packen

5:30 pm stehen die beiden mit ihrem roten Cabrio vor der Tür – dann geht es zum Aeroporto und dann ….. heeme

Anmerkung: Ich habe wie immer unfassbar viele und (auch) wie immer ein paar sehr schöne Fotos im Gepäck. Das lässt sich aber mit dem iPad, auf dem ich den Blog schreibe nicht gut sortieren. Deshalb habe ich mal das eine oder andere Foto wahllos eingefügt….Update folgt in ca. drei Wochen…..

17.04. Zurück nach Havanna

Das mit den Getränken ist gestern Abend schief gegangen. Eine unheilvolle Mischung aus Mojitos, Daiquiri und PinaaColada ….. ich meine, ich hätte Peter auch noch Rum trinken sehen…. uns kann man halt nicht alleine lassen, wie meine Frau immer sagt.

Peter verweigert das Frühstück und teilt mir per Kurznachrichtendienst mit, dass er versucht, um Neun am Auto zu sein. Das Frühstück ist erstklassig mit verschiedensten lecker angerichteten Früchten, ordentlichem Kaffee.

Das Gebäck ist halt wie immer hier: entweder Einback oder Zwieback. Brot können die Kubaner nicht.

ich setze Peter auf den Beifahrersitz, schnalle ihn an und starte die Navigation. Es sind fast 300 km bis zur Hauptstadt. Es ist aber noch früh am Tag. So gebe ich als Adresse den Östlichen Strand Havannas – Santa Maria del Mare. Peter schläft und immer, wenn er kurz aufwacht singt er „Es ist noch Sand da Maria…..“.

Die Strecke würde eigentlich erst nach Havanna führen und dann zurück zum Strand. Ich nehme aber Kurs auf Matanzas an der Nordküste, um dann die Küstenstraße bis zum Strand zu fahren. Das spart etliche Kilometer Autobahn.

Gegen Mittag wird Peter munter und auch sofort renitent: H U N G E R!

Wir halten an einem Bistro und nehmen etwas Nahrung auf – ich möchte es mal nicht Essen nennen….. aber tut seinen Zweck: der Hunger ist weg.

Gegen Zwei erreichen wir den Strand. Wir wollen dort eine knappe Stunde bleiben und dann die restlichen 20 min nach Havanna absolvieren. Der strand – obwohl mitten in der Woche – ist brechend voll. Vorwiegend Kubaner, soweit ich das beurteilen kann. Viele haben eine komplette Musikanlage mit und beschallen sich gegenseitig. Wir laufen etwas weiter, bis es ruhiger wird und gehen wechselweise ins Wasser. Herrliche Wellen, auf denen man „Bauchsurfen“ kann. Das Wasser hat bestimmt 30 Grad.

Auf dem Weg nach Havanna gibt es einen Kontrollpunkt, an dem (wir wissen das) das Speedlimit von 50 km/h elektronisch überwacht wird. Peter, der sich nun fahrtüchtig fühlt und es wohl auch ist trieft aber und übersieht den Kontrollpunkt. Folgerichtig werden wir herausgewunken. Obwohl wir das Spanisch des Polizisten gar nicht verstehen, untersetzt der schwerbewaffnete Goucho seine Aussagen eindrucksvoll und gut verständlich mit Zahlen:

1. Tempolimit 50

2. Peter war zu schnell – wieviel weiß man nicht ist aber egal

3. Die (offizielle) Strafe ist 100 CUC

4. der Mann ist Profi und fügt eine gut getimte Pause ein – er mustert speziell Peter dabei auf das Genaueste

5. Das Finale: wenn wir ihm 60 CUC geben, gibt es Zero Problema

Ich widerstehe der Versuchung den Googleübersetzer anzuwerfen und diesem Ausbund an Bestechlichkeit mitzuteilen, dass wir seine Aufforderung zur Bestechung gefilmt haben und gegen die Zahlung von 20 CUC an uns auf eine Anzeige verzichten. Der Googleübersetzer funktioniert echt gut!

Aber natürlich bezahlen wir die 60 CUC und dürfen gehen.

Wir wohnen wieder im Hotel Sevilla, wo man uns – wahrscheinlich wegen des hohen Wiederkennungswertes (der Fidel-Immitator mit dem dicken Freunnd) überschwänglich begrüßt. Nicht einer …. nein alle. In der Bar werden wir von der Kellnerin sogar mit Bussi begrüßt …. was sind wir doch beliebt.

Dann Auto im Hotel Kohly abgeben …. alles easy …. und mit dem Taxi zurück. Kurzer Spaziergang, dann Licht aus ….. es war gestern lange genug „hell“.

16.04. Hoffis Geburtstag! Nicht vergessen! …. nach Santa Clara

Mein Freund Hoffi hat heute Geburtstag. Durch die Zeitverschiebung habe ich nur noch knapp zwei Stunden Zeit, ihm termingerecht zum Runden zu gratulieren – was ich hiermit erledigen möchte!

!!!Hasta la vista, Baby!!!….schon am kommenden Sonntag – dann alles Weitere.

Peter und ich haben unsere Reisegruppe gestern nach der vierten Mojita Rentnerclub „Schöne Aussicht“ benannt ….in Anlehnung an die spanische Übersetzung „Buena Vista“ Social Club.

Beim Frühstück erklärt uns unsere kubanisch-deutsche Herbergsmutti, dass wir auf dem Weg nach Santa Clara unbedingt im Tal der Mühlen (Valle de los Ingenios) vorbei fahren sollen. Sie schreibt alles fein säuberlich auf einen Zettel mit Zeichnung. Kann nichts schief gehen. Wir fahren los und finden: NIX. Jedenfalls nicht den Sehnsuchtsort aller Deutschen: Das Mühlental.

Wir schreddern über eine anspruchsvolle off-Road-Piste, bis wir auf 20 grimmige Kühe und einen Zaun treffen. Alles sehr idyllisch. Wir schlagen uns zur Straße durch, sehen einige interessante Örtchen und verpassen dann zurück auf der Hauptstraße den beschriebenen Abzweig nach Minicaragua. Das merken wir aber erst in Sanctus Spiritus. Der Name des Ortes beunruhigt uns …. besonders wegen dem Spiritus und wir nehmen den kürzesten Weg zu Autobahn. Die achtzig Kilometer bis Santa Clara vergehen wie im Flug (Peter fährt und ich schlafe)

Unsere Wirtin in Trinidad hatte füpr uns die immer erforderliche telefonische Reservierungsbestätigung vorgenommen und dabei erfahren, das die Casa uns nur mit einem Doppelzimmer verplant hat. Scheinbar hat sie dem Kollegen in Santa Clara eindrücklich mitgeteilt, dass man uns besser nicht zusammensperrt. Als wir ankommen begrüßt uns der sehr freundliche 150kg Mann und weist uns zwei ordentrliche Zimmer in der Nachbarschaft zu. Geht klar.

Mit Quartieren hatten wir die ganze Zeit ungeheures Glück. Oder besser gesagt: der Herr Rieckmeyer in Münster weiß, was er tut.

Wir checken kurz ein und wollen dann in die Tabakfabrik – den eigentliuchen Grund für unseren Stopp in Santa Clara. Die Karten muss man vorher in einer Agency kaufen. Gleich um die Ecke. Dort sagt man uns, dass die Tabakfabrik die gesamte Osterwoche geschlossen hat. Na prima.

Wir gehen trotzdem da hin. Hinein können wir schon ma, weil zwei Arbeiter das eiserne Schiebetor unglücklich verkeilt haben und es nach der Durchfahrt eines LKWs nicht wieder zu bekommen. Fotos sind verboten …. aber wenn wir uns vor das Tor stellen, können wir hindurchfotografieren sagte der Cheffe.

Die Fabrik selbst ist natürlich nicht geschlossen. Aber es gibt nur einen Guide und der ist im Urlaub….oder so ähnlich. Auch zwanzig COC erweichen den Cheffe nicht – er zeigt auf eine Überwachungskamera und zuckt bedauernd die Schultern. Er gibt uns aber den Tip, dass wir versuchen können, durch die vergitterten Fenster von der Straße aus fotografieren können. Die fenster sind engmaschig vergittert, so dass man mit normalen Handys nur schwierig Fotos machen kann. Mit meiner kleinen Sonykamera geht es aber ganz gut.

Der quadratische Arbeitssaal fasst zwischen 400 und 500 Arbeiter und Arbeiterinnen, die alle emsig Zigarren drehen. Ungeheures Geschnatter dringt aus den Fenstern, das schon draußen kaum zu ertragen ist. Kubaner bei der Arbeit. Ich hätte es wirklich gern aus der Nähe gesehen …. aber ach – eigentlich haben wir gesehen, was es zu sehen gab.

Wir laufen in Richtung Parque Central und finden dort eine recht lauschige Kneipe. Wir bestellen ein paar Tapas – wieder viel zu viel – und dazu einen Mojito, der bereits nach der ersten Hälfte leichte Sprachstörungen verursacht. Wir kontern mit einem Daiquiri – das hilft.

Anschließend mit einem Bici-Taxi zum Che-Memorial. Der einzigen Sehenswürdigkeit von Santa Clara, wenn man Google glauben darf.

Der Fahrer hat an der Bruttomasse (Peter+Ich+Rikscha+Fahrer) von bestimmt 300 kg schwer zu treten. Als es nur noch im Schneckentempo den Berg hinaufgeht springe ich raus und schiebe mit. Der Fahrer ist sehr dankbar.

Wir besichtigen das monumentale Monument und schießen Posing-Fotos. Es ist ganz schlimmer Personenkultdingsda. Peter ist voll genervt und will nicht zum Grab von Che und der dazugehörigen Ausstellung. Ich eigentlich schon. Als man mir am Eingang meine Kamera vom Hals reisen will, kehre auch ich um und lass den Che liegen, wo er ist.

Peter meint (und das ist auch meine Ansicht), dass man Che aus heutiger Sicht als verzogenen Bürgersohn, der auf Revoluzzer gemacht hat und dabei ums Leben gekommen ist einstufen müsste. Mich erschreckt das sehr, weil ich die Anarchie, für die Che stand auch mal zu meinen Idealen und er damit zu meinen Idolen gehörte…..und heute steht der alte Mann (ich) am Memorial und gruselt sich vor den Ideen.

Wir winken wieder ein Bici-Taxi. Es muss sich herumgesprochen haben, dass wir beide zusammen mit einer Rikscha nicht transportiert werden können. Es kommt umgehend eine zweite Rikscha und man bietet uns an, uns mit zwei Rikschas zum Preis von einer zu fahren (=5 CUC) – das ist uns peinlich und wir bezahlen bis zum Hostal 10 CUC.

Dann kurze Pause – 18:30 noch mal zum Parque Central, dort das „Karibische Triple“ (Mojito – Daiquiri – PinaColada) …. dann ins Bett.

Morgen früh zeitig los nach Havanna. Nachmittags müssen wir das Auto abgeben.

15.04. Schnorcheln, Segeln und Eiweiss im Überfluss

Für heute haben wir uns zu zweit einen 40ft. Katamaran gemietet. Mit Mannschaft. Das ist recht einfach möglich, wenn man weiß, wen man fragen muss. Wir haben uns über die Marina in Cienfuegos (Omar von Dream Yacht Charter) in die Marina vor Casilda durchgefragt. Und dann ging es einfach. Ähnliche Touren werden als Schnorcheltouren angeboten – da werden aber 40 Touris auf einem Katamaran wie dem unseren zusammengepfercht, zu einer Insel gefahren, dürfen dort kurz schnorcheln und dann gibt es in der Kneipe auf der Insel ein Mittagessen und dann wieder zurück. Kostet um die 55 CUC.

Das wollten wir nicht. Kostet natürlich so mehr – aber ist auch nicht vergleichbar.

Der Kat ist ein 20 Jahre alter französischer Dampfer, der sicherlich noch nie richtig gesegelt ist. Die Mannschaft ist darauf trainiert, beim Ablegen das Großsegel zu setzen (wegen der Romantik), dann den Diesel auf Vollgas und ab geht es mit 9 kts.

Ist uns erst mal Wurst – ist trotzdem schön und ich bedeute dem Skipper dass wir auf dem Rückweg (wo wir, wenn der Wind so bleibt nicht kreuzen müssen) segeln wollen – ohne Maschine. Er mustert mich ängstlich und nickt.

Parallel zu uns fährt ein etwas größerer Kat, der heute früh in der gleichen Marina gestartet ist. Ich habe beim Boarding nachgezählt: 58 Passagiere.

Beide Kats gehören übrigens der kubanischen Regierung – insgesamt besitzen die in Trinidad 5 Stück.

Der größere Kat ankertz vor der Insel – Schnorcheltime. Wir halten erst mal zur Fischjagd. Es werden die Harpunen ausgepackt und zwei von der Crew gehen auf Fang. Ich schnorchle interessiert hinterher. Es stellt sich erst mal kein Erfolg ein. Dann doch zum Schluss ein kleiner Lobster…. sieht nicht sehr vielversprechend aus.

Wir setzen in das seichte Gewässer auf der Inselrückseite um. Dort ist auch ein intaktes Riff mit vielen bunten Fischen. Nicht ganz so bunt wie im roten Meer aber schon sehr beachtlich. Ich entdecke einen sehr großen Lobster vor seiner Höhle. Erst überlege ich, ob ich ihn an den Antennen zum Boot schleppe. Ich habe aber keine Ahnung, ob oder wie die sich wehren. Ich winken den Guide mit seiner Harpune heran. Der taucht zusammen mit mir runter, sieht die kleine Höhle, Er legt die Harpune an und kurz darauf ist der Lobster aufgespießt wie eine Dönerrolle. Die Kollegen haben inzwischen deutlich mehr Fisch gefangen als wir essen können. Einer der Drei macht sich ans Kochen. Salat, zwei Lobster und ein gegarter Fisch (irgendwas mit Peru), normalerweise ausreichend für 6 Personen. Das alles und eine Riesenpfanne Risotto del Mare, sollen Peter und ich allein essen.

Uff. Dann ein Bier und einen Rum und schon geht es wieder.

Wir fahren um die Insel rum, wo der große Kat mit den 58 Leuten gerade ablegt. Wir asinbd nun die einzigen auf der Insel? Nein – wieder solche possierlichen Nager, die mir Kekse aus der Hand reißen und sich dabei mit unzähligen Echsen streiten, die auch scharf auf Kekse sind und zudem ihre erogene Zone am Bauch zu haben scheinen. Sobald man sie dort krault, werden sie ganz still, schließen die Augen und verdrehen den Kopf. Echsen sind eben auch nur Menschen.

Wir baden, latschen noch ein wenig über das idyllische Eiland – Karibik-Kitsch erster Güte.

Auf der Rücktour – der Wind steht gut – bitte ich darum, ohne Motor zu segeln. Die Verzweiflung der Mannschaft ist unübersehbar. Ausflüchte aller Art ….. zu wenig Wind (stimmt nicht – Windstärke 3…4), falsch Richtung (stimmt nicht – etwas raumer als Halbwind) Irgendwann geben die Buben auf. Es stellt sich raus, die können gar nicht segeln. Der Kat schießt immer sofort in den Wind, weil sie das Segel (Traveller und Großschot) dicht gebrummt haben. Sie zucken mit den Achseln und sagen: siehste – geht nicht.

Ich lasse das Grossegel fieren – sie wissen nicht wie das geht und bedienen nur den Traveller – die Großschot ist so verfitzt und sinnlos geführt, dass sie ganz sicher noch nie im Einsatz war. Immerhin fährt der Kat mit gefiertem Traveller erst mal geradeaus, was die Buben verwundert. Ich breche die Segelschule ab und der Käptn startet erleichtert die Maschine.

Insgesamt war das schon ein großer Höhepunkt. Danke, liebes Leben!

Ich glaube, wie haben beide etwas Sonnenbrand – Peter besonders auf den vorstehenden Körperteilen (Bauch), was sehr lustig aussieht.

Heute Abend müssen wir erst mal in Ruhe was richtiges Essen gehen. 🙂
Im Ernst – ich glaube, ich esse bis zum Abflug nix mehr.

Aber irgendwas müssen wir ja heute Abend in Trinidad machen. Wir können ja nicht die ganze Zeit Pina Colada trinken – das macht nämlich nicht nur dick sondern auch noch besoffen.

Morgen geht es nach Santa Clara – unserem letzten Stopp auf der Rundreise. Dann geht es zurück nach Havanna und dann >>>>>>>>> heeme.

14.04. Trinidad – ein Tag im Alfred Brehm Haus

Es ist zwar jetzt gerade erst halb Elf abends, aber der Tag war sehr gefüllt mit Eindrücken und letztlich auch Alohol. Ich werde mich also eventuell kurz fassen und ggf. morgen ergänzen.

Zunächst muss ich einen Verdacht los werden – ich glaube, Peter liest heimlich doch meinen Blog. Er hat mich heute den ganzen Tag über gelobt. … ich glaube drei Mal!

Nach dem Frühstück fahren wir erneut zur Landspitze von Casilda. Neben unfassbar deprimierenden Pauschaltouristiktempeln befindet sich dort die Marina, in der wir gestern schon nach einem „richtigen“ Katamaran gefragt haben. Heute sind die Skipper da und alles ist ganz einfach: wir bekommen morgen früh einen 40-Fuss Kat mit englischsprachigem Skipper für den Preis, den wir uns vorgestellt haben. Ich berichte morgen.

Anschliessend die Straße zurück in in Richtung Cienfuegos bis zur Polizeistation und dann rechts in die Berge. Richtige Berge. Das Suzukilein benötigt öfters den ersten Gang. Nach zehn Kilometern eine Aussichtsplattform mit nicht wenigen Treppen aber überwältigendem Ausblick in Richtung Küste und in die Berge. Unfassbar viel Grün. Dann wird es noch steiler, Nach weiteren zehn Kilometern gibt es ein Schild, dass auf den Wasserfall hindeutet, zu dem wir eigentlich wollen.

Ein paar Kilometer abenteuerlicher Strassenweg, dann ein kleiner Parkplatz mit dem unvermeidlichen Hutzelcubaner, der uns freundlichst begrüßt.

Er schiebt einen Stein unter den Hinterreifen und überreicht jedem von uns einen Stock als Wanderhilfe. Er bedeutet uns, dass der Weg teilweise sehr steil wäre und wir brauchen das. Wir sind misstrauisch aber nehmen das Angebot an – GOTTSEIDANK. Wir vollführen zur Freude des Parkwächters einen Fechtkampf und zerbrechen meinen Stock. Ich bekomme einen neuen, der an Rübezahl erinnert. Das wird die Parkgebühr vermutlich verdoppeln.

Nach ungefähr drei Kilometern idyllischstem Urwald erreichen wir einen Bezahlpunkt. Kubaner 10 CUB, wir 10 CUC. Wenn man bedenkt, dass der durchschnittliche Kubaner 800 CUB verdient, kommen wir recht gut weg.

Ab hier wird es abenteuerlich. Zwei Kilometer steil bergab. Stellenweise mehr ein Kletterpfad mit rutschrigen lehmverschmierten Steinen. Wir preisen den Parkwächter wegen unserer Stöcke.

So nach und nach kommt der Gedanke auf, wie wir denn hier wieder hoch kommen sollen. Die entgegenkommenden Menschen sehen wirklich erschöpft aus.

Wir erreichen den Wasserfall. Idylle, Kitsch … ganz wie man will. Ich gehe Baden, Peter fotografiert.

Der Aufstieg ist letztlich einfacher als der Abstieg ….wie immer.

Am Ende des Aufstiegs eine Boteiga. Wir spielen mit Hunden und Katzen. Dann zurück zum Auto.

Auf dem letzten Kilometer besorge ich einen zweiten Stock für den im Fechtkampf zerschellten. Der Hutzelkubaner wird fast nicht wieder.

HUNGER. BEIDE.

Wir haben auf der Fahrt durch die Berge ein offensichtlich volltouristisches Restaurant gesehen, Zwei Busse und ein Viehtransporter, der die „Alternativen“ befördert parken schon dort. Wir fahren weiter. Nach wenigen Kilometern kommt links ein Schild mit Besteck. Das hatte ich bei der Herfahrt schon aus den Augenwinkeln gesehen. Peter meint das wird nix.

Wird es wohl.

Wir sind die einzigen Gäste. Es ist die vollkommene Idylle – unbeschreiblich. Außer der Cheffin, ihrem Mann und der Köchin wohnen hier eine Bisamratte, ein ganz junger Hund und eine mörderische Katze. Die Katze erlegt vor unseren Augen genüßlich eine Eidechse und verspeist sie knirschend. Dann ist sie wieder ganz lieb und schnurrt. GRUSELIG ….. Frauen können so grausam sein. NEIN! Es war kein Kater … eine KATZE.

Wir werden gefragt, ob wir Huhn, Schwein oder Fisch wollen. Ich sage: zweimal Huhn.

Es kommt: Vorsuppe (Rote Bohnen), lecker Salat, Huhn für Peter und Fisch für mich. Anschließend Flan, ein Espresso und ein Schnaps. Inklusive reichlich Getränke lautet die Rechnung auf 30 CUC. Wir fühlen uns schlecht und geben 40 CUC und werden euphorisch verabschiedet. Die Kneipe hat übrigens auch zwei Zimmer. MERKEN.

Anschließend nach Hause. Wir besichtigen noch das Denkmal eines Freiheitskämpfers. Peters Google meint, es sei ein Fußballer, nach dem der Flughafen von Trinidad benannt sei… wahrscheinlich Quatsch.

Abends in die City. Auf dem Marktplatz sammeln sich Hunderte mit Rubbellosen der kubanischen Telekom. Wir dinnieren standesgemäß wie die alten Herren aus der Muppetshow auf einem Balkon und blicken auf die Unwürdigen :-).

Anschließend in die Hemingwaykneipe von gestern, wo die PinaColada so lecker war. Kaum sitzen wir, schleicht sich eine kubanische Band an. Die Bar füllt sich schlagartig. Vorwiegend mit ekstatischen Ungarinnen, die wohl in Frankfurt wohnen. Sie tanzen raumgreifend, wir schlürfen unsere Drinks. Die Band ist richtig gut und wir entrichten bereitwillig den üblichen „Musikzuschlag“ von 5 CUC. Dieses Mal hat es sich wirklich gelohnt.

Als die Musik Pause macht und wir schon gehen wollen, erscheinen Alexandra und Frank (der Geruchsgutachter). Wir haben zwar bereits bezahlt, aber disponieren um und genehmigen uns noch einen Absacker.

SCHÖNER TAG!

Gute Nacht.

13.04. Trinidad zum ersten

Wir frühstücken heute mal synchron und harmonisch. Anschließend versuchen wir die 40 CUC wieder einzutreiben, die wir für das misslungene Schnorcheln bezahlt hatten. In der Agentur sitzt ein hageres Männlein der sichtlich Ärger mit seiner Frau oder mit dem Finanzamt oder mit Beiden hatte.

Er lässt das an uns aus. Der Voucher wurde uns einfach so gegen Geld verkauft. Zurück wird das beträchtlich schwieriger. Der Laden ist voll und wir sagen, dass unser Bus wartet …. hilft nix …. erst in Engelsgeduld warten, dann endlose Formulare, Pass kopieren alles provokativ langsam.

Durch nichts zu beschleunigen, wohl aber durch Brüllen zu verlangsamen. Das schaffen Peter und ich ganz gut. Am Ende haben wir die CUC wieder und verlassen die Stadt. Cienfuegos sieht mich gewiss wieder – der Typ von Havannatours sicher nicht.

Wir fahren gen Trinidad. ungefähr 20 km vor der Stadt sieht Peter einen Feldweg mit dem Hinweis auf ein Dorf. Wir biegen ab. Abenteuerliche Piste durch die Berge. Wir werden mit phantastischen Ausblicken belohnt und gelangen nach ungefähr 10 km in das Dorf. Alles sichtlich intakt und aufgeräumt. Ganz fern vom Tourismus. Das Dorf mit seinen zwanzig Häusern und einer Bodega läuft zusammen, um zu erfahren, was wir hier wollen. Wir wollen eigentlich nur gucken. Das erschließt sich den Bewohnern nicht. Sie freuen sich trotzdem sichtlich über den Besuch und sprechen vollkommen ungebremst mit uns in Spanisch. Wir tun so, als ob wir alles verstehen. Manches verstehen wir sogar oder glauben es zumindest.

Wir hatten die Hoffnung, dass wir durch die Berge weiter nach Trinidad kommen. Ein Zaun versperrt uns den vom Navi berechneten Weg. Also kehren wir um und fahren unter zahlreichen kreisenden Geiern zurück zur Hauptstrasse. Sehr, wirklich sehr idyllisch.

Unterwegs immer mal wieder die Landkrabben auf der Straße. Nicht in solchen Mengen wie in Playa Larga. An einem Wartehäuschen wohnen mindestens Hundert von den Krabben, auf dem Dach und in allen Ritzen – es feht uns jegliche Vorstellung wie sie da hoch gekommen sind

In Trinidad finden wir auf Anhieb unsere Casa in Casilda (einem Vorort von Trinidad. Die Casa ist sehr schön und es sind riesige Zimmer. Die Besitzer sind eine Kubanerin und ihr Deutscher Mann. Das Deutsche merkt man überall in der Casa. Endlos viele Steckdosen in den Zimmern – wahlweise 110 und 220 V. Auch sonst alles weniger kubanisch, als wir es gewohnt sind. Der Sohn führt uns (ebenfalls deutsch sprechend) durch das Haus. Er studiert Informatik in Havanna und will dann nach Deutschland….. sicherlich eine gute Idee.

Wir besprechen mit der Hausherrin, was man in der Gegend alles machen kann und fahren dann mit Schnorchelzeug bewaffnet um die Lagune herum an das Meer.

Zunächst in die Marina, um herauszubekommen, wie das hier mit dem Mieten von Booten läuft. Es liegen propere Exemplare da, der Vermieter ist aber erst morgen früh wieder da …. mal sehen.

Dann suchen wir uns einen Ministrand mit Palmschirmen, essen etwas und gehen dann schnorcheln. Es gibt viele Fische und ganz schön was zu sehen….. natürlich nicht wie Ägypten aber schon schön.

Wir dösen im Schatten, relaxen, schnorcheln ….. heute sind viele Kubaner hier. Es ist Sonnabend. Die Kubanerinnen sehen oft so aus, als hätten sie den Hintern mit Botox aufgespritzt. Dazu knallenge Klamotten. Nicht alles, was wir sehen ist schön.

Dann zurück ins Quartier, kurz frisch gemacht und mit dem Taxi in die Altstadt. Bevor ich wieder einer Stadt Unrecht tue, warte ich mal mit einem Urteil bis morgen. Es sind unfassbar viele Touristen unterwegs und die Altstadt – ein Karree von ca. 5 x 5 Blocks hat schon wirklich schöne Häuser. Die Touristen stören. Wir sind also Teil des Problems. Wir speisen auf einer sensationellen Dachterrasse mittelmäßig zu Abend. Um die 6 CUC für das Taxi einzeln zu haben wechseln wir das Geld in einer Bar (logisch: Hemingways Lieblingsbar) durch den Erwerb zweier PinaColada.

Gute Nacht

12.04. ein weiterer Tag in Cienfuegos

Der Tag beginnt etwas unrhythmisch. Da el Comandante früh gern ausschläft, hat er mir gestern Abend als Frühstückszeit 09:00 abgetrotzt. Ich habe gesagt: kann sein, dass ich eher munter bin – dann gehe ich vielleicht schon runter. Den Wecker habe ich mir auf 08:30 gestellt.

Kurz nach Acht kracht es an meiner Tür und el Comandante brüllt: Frühstück (nein! Das habe ich übertrieben um Peter zu ärgern, aber aus dem Tiefschlaf hat er mich trotzdem geklopft).

Ich nicke gerade wieder ein, da macht es PLING – Peter teilt mir per SMS mit, dass er frühstücken ist. Wäre ich nicht drauf gekommen.

Um keinen Anschiss zu kassieren, ziehe ich mich schnell an und renne zum Frühstück: kein Peter …. hat schon Schnellfrühstück eingeworfen und sitzt nun in der Lobby und verteilt Fotos per Internet, was aber im gesamten Zentrum von Cienfuegos aus „Gründen“ nicht funktioniert, auch wenn man 5 Balken LTE hat. Peter ist kurz davor, die nächste Revolution in Cuba loszutreten.

Die meisten rufen ihm übrigens „Hemingway“ und nicht „Fidel“ hinterher, obwohl die Ähnlichkeit zu Hemingway eher nicht gross ist. Den Grund haben wir herausgefunden. Fidel war hier so heilig, dass niemand seinen Namen aussprach. Das Volk hat imaginäre Gesten entwickelt, wenn es über el Comandante (den richtigen) spricht…. man fasst sich z.B. an den imaginären Bart oder tippt mit augestrecktem Mittel- und Zeigefinger auf die Schulterklappen..Das wirkt scheinbar auch über den Tod Fidels hinaus.

…. um das mal kurz klarzustellen …. Peter und ich frotzeln einander den ganzen Tag, sind sonst aber eher wie ein altes Ehepaar unterwegs….. wie haben dieses Jahr ja auch sozusagen „Silberhochzeit“. Das Ganze ist also vollkommen stressfrei und angenehm. Das würde ich dem Comandante aber nie sagen 🙂 …. und meinen Blog liest er aus Protest nicht. Falls doch, könnte er ja die Kommentarfunktion nutzen.

Das Frühstück hält, was das koloniale Hotel verspricht.

Um 10:15 lassen wir uns vom Taxi (ein uralter klappriger Zastava mit einem sehr netten aber nur spanisch sprechenden Baseballtrainer, der uns gestern Abend schon chauffierte) abholen.

Es geht ungefähr 20 km zu irgendeinem Playa, wo die Scuba Tauchschule ist. Dort sollen wir schnorcheln können. Fällt aus wegen zu viel Wind und Wellen.

Wir ändern den Plan und teilen dem Taxifahrer mit, dass wir einfach eine Stunde am Strand bleiben wollen …. Baden und relaxen. Wir verständigen uns recht flüssig per Googletranslator.

Wir plantschen ein wenig – sogar Peter geht ins Wasser. Anschließend zurück nach Cienfuegos. Auf der Rückfahrt Stop auf halber Strecke zum Mittagessen mit leidlicher Qualität. Die Konversation mit dem Translator macht Spaß, ist aber auch anstrengend, weil der Kumpel nie begreift, wann er ins Mikrofon sprechen muss und dass er das laut und deutlich tun muss – er nuschelt, wohl etwas, so dass ich manchmal wunderliche Ergebnisse bekomme. Aber alles in allem funktioniert es.

Noch kurz am Yachthafen vorbei. Vorwiegend riesige klobige Katamarane aus dem vorigen Jahrtausend aber auch ein paar Monohulls. Sogar welche mit deutscher Flagge. Ich frage, ob man denn einen Kat für einen Tag (mit Skipper bekommen könnte. Man verweisst mich auf Omar, der für einen deutschen Vercharterer hier arbeitet und entsprechend sehr gut deutsch spricht. Ja geht. Preis geht auch … aber wir müssen ja morgen weiter. Vielleicht schauen wie mal in Trinidad. Omar sagt, da gibt es auch eine Marina mit solchem Angebot.

Zurück im Hotel kurz frisch gemacht.

16:00 sind wir mit einer Pferdekutsche verabredet. Es fährt eine koloniale Kutsche vor. Auf dem Bock ein Goucho, wie er im Buche steht. Hinten drin sein Neffe (25 Jahre), der sehr gutes Englisch spricht.

Nun kommen große Überraschungen. Ich habe Cienfuegos gestern sehr Unrecht getan, als ich von zwei eher uninteressanten Hauptstraßen sprach. Wir fahren durch ein Viertel am Wasser entlang, wo uns JEDES Haus die Sprache verschlägt. Picobello restauriert. Natürlich fast alles privat. Wir sind hier gestern schon mal im Dunkeln auf dem Weg zum Restaurant Pelicano vorbeigekommen – da ist uns das aber nicht so aufgefallen. Es war gestern spät und der Geist hatte bereits auf Nahrungsaufnahme geschaltet.

Wir besichtigen einige der öffentlich zugänglichen Gebäude wie den Yachtclub und ein großes historisches Restaurantgebäude mit sensationeller Dachterrasse. Unten heiraten gerade zwei Lesben und schießen ihre Hochzeitsfotos. Ich frage, ob ich auch mal fotografieren darf – ja klar.

Schönes Detail: zwei Hauptstrassen von Cienfuegos sind mit Steinen aus Miami gepflastert. Der Grund ist einfach – die Segelschiffe, die kubanische Früchte an das Festland schafften, brauchten auf dem Rückweg Ballast. Da hat man kurzerhand Steine auf die Segelschiffe geladen.

Von der Dachterrasse kann man über die Bucht von Cienfugos schauen. Auf der anderen Seite sehen wir das Atomkraftwerk, an dem wir gestern (fast) vorbeigefahren sind …… richtig groß!

Am Ende eine Landzunge (Punto, was soviel wie „das Ende“ heisst), auf der Kitesurfer ihr Unwesen treiben, dazu eine idyllische Kneipe. Wir plaudern eine Stunde sehr angenehm mit dem Goucho (Danilo) und seinem Neffen (Alain) bei Cerveza und otro Cerveza. Anschließend noch kurz zum Baseballstadion und dann setzen die Beiden uns gegen 19:00 Uhr in einer herrlichen Kneipe an der Uferpromenade ab. Sensationelles Essen und alles sehr nett. „Mit Sunset und allem“. Ganz zum Schluss wird uns sogar noch eine Creme Catalan am Tisch flambiert.

Da wir bewegungsunfähig sind, laufen wir vor zur Hauptstrasse und nehmen ein „Bici-Taxi“ (=Rikscha). Weil mein Hirn nur noch im standby ist, versäume ich, vorher nach dem Preis zu fragen. Das führt in südlichen Ländern regelmäßig zu abstrusen Preisforderungen. Letztendlich auch nicht viel Geld für uns, aber für kubanische Verhältnisse trotzdem richtig abgefettet …. muss auch mal sein. MERKE: IMMER VORHER VERHANDELN. Haben wir nun gelernt.

Morgen geht es weiter nach Trinidad.

11.04. Playa Larga nach Cienfuegos

Trotz oder gerade wegen dem gestrigem Alkoholmissbrauch sind wir ziemlich früh zu Bett. Der Tag grüßt mit Sonne. Heute bin ich mal froh, dass Ina nicht mit ist. Die würde mich ganz sicher in das aufgewühlte Wasser zum Baden treiben. Mir ist heute nicht so. Wir frühstücken direkt am Strand. Sehr exklusiv!

Nach dem Frühstück bezahle ich bei Kiki und frage ihn, ob er es für möglich hält, dass wir mit unserem kleinen Geländewagen auf die langweilige Straße nach Cienfuegos verzichten und uns auf dem Uferweg durch den Urwald schlagen können. Kiki neigt sein Haupt zweifelnd. Als ich nicht aufhöre zu bohren, ruft er Kumpels an, die es wissen könnten. Sehr lange Telefonate. Das Ergebnis ist eine Handskizze mit der Maßgabe im letzten Dorf im Urwald zu fragen, ob die Stichstraße von dort durch den Wald funktioniert.

Google Maps kennt den Weg. Zunächst erst mal eine Riesensauerei. Die Straße zwischen Playa Larga und Playa Giron ist jedes Jahr im Frühjahr der Schauplatz eines schaurig-schönen Naturspektakels. In den Sümpfen jenseits der Küstenstraße leben viele Millionen kubanische Landkrabben. Diese müssen zum Eier ablegen ins Meer und danach wieder zurück. Dazu müssen sie über die Straße. Die Tiere sind ungefähr 10cm groß und laufen bei Bedarf ganz schön schnell (seitwärts). Auf der Straße laufen sie aber ganz gemächlich und fangen erst an loszurennen, wenn sie ein Auto sehen. Sie sind sehr kurzsichtig, scheint es. Auf der Straße warten Tausende und Abertausende dieser Tiere auf das nächste Auto.

Wenn Ihr nach Bildern von den kubanischen Landkrabben googelt, findet Ihr viele aussagekräftige Bilder.

Wir müssen – wie viele andere – diese Straße mit dem Auto entlang. Es ist, so zeigt sich bald, vollkommen egal, ob man Schrittempo fährt oder 60 km/h. Das Beste ist, man hält gerade drauf zu, dann rennen die meisten in die richtige Richtung. Jeder Ausweichversuch fordert zusätzliche Opfer. Die übergroße Zahl der Tiere passiert die gefährliche Straße trotzdem unbeschadet. Ich habe gelesen, dass pro Jahr 3,5 Mio dieser Tiere überfahren werden. Wenn ich das mit dem hochrechne, was wir gesehen haben, gehe ich davon aus, dass pro Saison mindestens 50 Millionen Tiere die Straße überqueren.

Die Tiere sind interessant: sie sind inzwischen so an das Landleben in den Sümpfen angepasst (sie wohnen dort in feuchten Erdlöchern), dass ganz viele bei der Eiablage im Meer ertrinken.

Schön ist diese Passage zum Autofahren trotzdem nicht. Sollte man vermeiden, wenn man kann. Als die Straße nach Cienfuegos vom Wasser abbiegt bleiben wir auf dem Uferweg, der zusehends erst zur Schotterpiste und dann zum Feldweg wird.

In Guasasa, einem kleinen Marktflecken, in dem Touristen wohl sehr selten vorbeikommen, halten wir und fragen auftragsgemäß, ob der Weg nach Yaguaramas funktioniert. Die einheimischen Jungen mustern unseren Suzuki und sagen, sie würden es nicht versuchen. Gestern hat es viel geregnet und die Pfützen wären oft tiefer als ein Meter. Ich frage, ob wir denn den Uferweg in Richtung Jagua durchkommen könnten. Da sind die Jungs zuversichtlich – also los. Der Weg ist sehr schmal aber passierbar. Immer mal wieder abenteuerliche Intermezzi. Manchmal hört der Weg auch einfach auf und zwingt uns auf uferferne Umwege. Dort haben wir auch die eine oder andere Wasserdurchfahrt, die aber höchstens einen halben Meter tief sind. Dafür sind die Pfützen flächenmäßig eher als Gewässer zu bezeichnen und man sieht vorher natürlich nicht, ob die Vermutung der Wassertiefe stimmt. Klappt aber immer.

Kurz vor Jagua ist eine alte „Nuclear Plant“ in der Karte eingezeichnet. Soweit kommen wir aber nicht durch das Gestrüpp. Der einzige passierbar scheinende Weg, der dann aber letztlich auch eine heimtückische Mischung aus Lehm und Wasser ist führt uns eher als gewollt vom Ufer weg auf die Landstraße.

Wir haben vergessen zu tanken und die Nadel geht bedrohlich in die rechte Ecke. Es gibt keine Alternative – da müssen wir durch. Nach reichlich zwei Stunden haben wir wieder festen Boden unter den Füßen und noch zwei Tankstriche.

Letztlich geht auch das gut. Wir kommen in Cienfuegos mit letzter Kraft an die Tankstelle. Unser Hotel „La Union“ ist ein alter kolonialer Bau. Besonders innen sehr beeindruckend. Unsere Zimmer sind nach kubanischen Verhältnissen Suiten und ebenfalls sehr herrschaftlich eingerichtet.

Die „Altstadt“ besteht aus einem sehr schönen Platz und zwei Straßen. Eine ist ein endloser Tourimarkt, die andere hat so viele Kaufhäuser, wie wir sie selbst in Havanna nirgends sahen: Elektroladen mit Kühlschränken, Waschmaschinen und Lampen, eine „Plastikabteilung“, ein Baumarkt, eine Intecta-Einrichtungshaus. Es gibt von jeder Sorte Gegenstand genau eine Sorte und davon immer ganz viele. Zum Beispiel ein riesiges Regal voller Mixer (204 Stück, handgezählt). Im Baumarkt scheint es „etwas zu geben“. Um die Kasse drängen sich 150 aufgeregte Kubaner. Frauen telefonieren aufgeregt mit ihren Männern und fragen, ob sie kaufen sollen. Die Frage, wieviel sie von dem „etwas“ kaufen sollen, scheint sich nicht zu stellen. Jeder, der an die Matrone an der Kasse treten darf, entrichtet einen scheinbar vorher bekannten Preis und bekommt einen Zettel. Was es dann dafür gibt, bekommen wir nicht heraus.

Wir fragen in einer Agentur nach Ausflugszielen. Für morgen Vormittag einen Schnorchelausflug, für den Nachmittag eine Kutschfahrt ab Hotel. Hat mir Olav Kühn (ErnstS) empfohlen. Wehe das wird nicht lustig!

Abends in ein scheinbar recht angesagtes Restaurant am Ufer mit Dachterrasse. Es weht ganz schön aber schmeckt (eigentlich wie immer) sehr gut.

Absacker auf der Dachterrasse des Hotels, wo ich schnell das Tagebuch schreibe. Unten auf der Plaza spielt eine Band. Den Aufbau habe ich bereits heute Nachmittag begutachtet. RCF Speaker, traditionelles FOH Rack mit noch richtigen EQs …. göttlich……

Gute Nacht

10.04. Geburtstag & Schweinebucht…..

Ich sitze hier am karibischen Strand, Peter ist bereits vor den Mücken geflüchtet. Der Rum hat bereits seine zerstörerische Wirkung entfaltet.

Also fasse ich mich kurz ….. so kurz wie es geht.

Der Tag bestand in erster Linie aus Autobahn, oder was man in Kuba so nennt. Aufbruch gegen 09:00 in Vinales, Ankunft an der Schweinebucht gegen 14:00 Uhr.

Die Autopista ist zweifellos unterhaltsam. Es ist nicht das, woran der Deutsche bei dem Wort „Autobahn“ denkt. Auf dem Standstreifen ist alles unterwegs, was sich aus eigenen Kräften fortbewegen kann: Fußgänger, Eselskarren, Fahrräder, Mopeds….Das ist dort auch nicht schlimm. Es ist wenig Verkehr und die „Langsamen“ leben letztendlich sicherer als im Strassenverkehr von Havanna.

Es gibt auch jede Menge illegale und halblegale Kreuzungen, wo unverhofft ein mittäglich betrunkener Radfahrer die Pista kreuzt. Jeder Raser in Deutschland ist gefährlicher.

Auch das Überholen ist demokratisiert. Rechts oder links… ganz wie man will. Bei den wenigen Autos ist das auch Wurscht. Links fahren ist sicherer, weil dort die wenigsten Schlaglöcher drohen.

Wir kommen in heftigem Monsunregen unbeschadet in Playa Larga an. Ein unordentliches Fischerdorf in bevorzugter Lage. Unsere Casa liegt direkt am Strand…. raus aus der Tür, rein in das karibische Wohlfühlwasser. Die „Casa Kiki“ sei empfohlen, auch wenn uns der Landstrich eher enttäuschte. „Kiki“, der Besitzer hat einen größeren Bruder, der – im Kleinkindalter – zu ihm wohl immer Kiki sagte ….. und nun heißt er jetzt also so.

Wir checken kurz ein und gehen auf Nahrungssuche. Das endet in einer längeren Strandwanderung mit Umquerung des ziemlich morbiden Hafens und der Durchquerung des sehr bedeutungslosen Zentrums.

Wir landen an einer Strandbar, die – so scheint es – das kulinarische Zentrum eines Pauschaltourimustempels ist. Links parken 15 exakt identische mit Ü70 Holländern besetzte WoMos auf einer riesigen Wiese. 7/8 der Wiese sind frei. Trotzdem stehen sie in exakt 3m Abständen ausgerichtet. Rechts in der Kneipe sind die Prolls aus Aue und Lüdenscheid … ich möchte niemanden und auch keine Stadt diskriminieren….. es kann doch aber kein Zufall sein, dass merkwürdige Leute oft aus merkwürdigen Städten kommen…… Nun ja… aus Dresden kommen auch merkwürdige Menschen. Sogar Hutbürger. ….. aber diese Typen knacken alle Schranken des Anstands …..Vor allem fällt uns ein bedauernswert besoffener Landsmann aus dem Voigtland auf, der per Skype seine Familie oder seine „Kumpels“ darüber unterrichtet, wie gut es ihm geht und dabei einer kubanischen und leider nicht begehrenswerten Geisha fortwährend an den Hintern fasst. Sehr peinlich.

Die Holländer schauen gemeinsam Championsleague Juve gegen Ajax. Ich sitze mit dem Rücken zum TV Peter brüllt für Juve… nur um die Oranjes zu ärgern.

Wir trinken reichlich Geburtstagspinacolada und dann Bier und dann Rum. Es sind die ersten Pinacoladas meines zweiundsechzigjährigen Lebens….. sehr lecker. Wir warten das Ende des Spiels ab. Es gibt sogar leidlich intakten Grillfisch. Als wir satt und betrunken sind bestellen wir eine Rikscha. Bis die kommt, schauen wir uns das Schauspiel der alten Holländer an:

Alle kommen mit exakt identischen beigen Stühlen aus Plastik zu einem imaginären Lagerfeuer geschlurft. Dann hält der holländische Comandante eine Rede (mit Headset und Bauchlautsprecher) und erklärt, wo es morgen hin geht und in welcher Bar von Cienfuegos es morgen einen Gratisdrink gibt. Die Holländer schreiben fleissig mit.

Die Rikscha kommt. Unterwegs tausche ich mal mit dem Fahrer: eigentlich läßt sich das leicht treten …. aber die Pedale sind so nah, dass mir meine Knie beim Anwinkeln schmerzen. Ich gebe unter dem Grinsen des Fahrers auf. Er denkt, es wäre mir zu schwer….. derweil …. aber ach.

Rest des Abends am karibischen Strand mit kubanischem Rum in unserer Casa

NETT!

Neben uns sitzen „Vierziger“ aus Lübeck …. die haben eine Oldtimertour mit Fahrer gebucht, damit sie „mehr vom Land erfahren“. Für sehr viel Geld.

Das sollte man, wenn man es vorhat, direkt in Havanna buchen und mit dem Fahrer ausdealen. Das wussten sie nicht und wir hätten es auch nicht gewusst.

Ariel hätte uns sicherlich für einen Bruchteil der Summe herzlich gern chauffiert und dabei auch vieles erklärt. Der Fahrer der Lübecker spricht ausschliesslich Spanisch, so dass sie eher wenig vom Land erfahren. Zu allem Unglück haben die Beiden am Schluss auch noch vier (!!!) Tage Varadero gebucht. …. muss man wollen

Morgen geht es nach Cienfuegos.

Mein Tip (mit Peter abgeglichen): Schweinebucht künftig auslassen

Gute Nacht!

PS.: hatte ich es schon erwähnt? —- für 30 EUR pro Woche bekommt man von der Telekom ein Gigabyte Datenvolumen und kann sich dann die kubanischen Rubbellose für das Internet sparen

PS2: Das erste Mal in meinem Leben lass ich mir einen Bart stehen (bzw. das was meine Gene hergeben) … es krabbelt am Hals und Peter sagt, ich sehe endlich mal wie ein Mann aus …… ich bin unsicher…….

09.04. Vinales … Tabak, Rum, Kaffee und bunte Felsen

Der Tag beginnt mit einem unverdienten Anschiss. Peter und ich haben uns für 08:30 zum Frühstück verabredet. Als ich 08:10 aus der Tür trete, um so langsam zur Frühstücksterrasse zu trollern (Entfernung um die 12 m) kommt Pter gerannt und ruft, ob ich denn nun langsam mal aus der Knete kommen mag – er warte schon eine halbe Stunde auf mich – außerdem hätten wir doch für 10:00 Uhr die Wanderung gebucht. Es stellt sich heraus, dass el Comandante, der gestern auch schon verdächtig früh in’s Bett verschwand irgendwie an seiner elektronischen Billig-Uhr gespielt haben muss – die Zeigt bereits 09:10 …. eine Stunde zu spät.

Ich weise Peter darauf hin, dass unsere Nachbarn eigentlich 08:30 bereits zu einer Pferdekutschentour abgeholt werden sollen, aber noch in aller Ruhe frühstücken. Das Blatt wendet sich: Peters Direktor-Gene brummeln: dann hätte ich (JörgB) wahrscheinlich heimlich an der Uhr gespielt. Wir setzen uns zum Frühstück.

Als wir 08:40 fertig sind frage ich Peter, warum er denn gestern eigentlich darauf bestand, dass wir frühestens 10:00 Uhr los wandern sollen. El Comandante sagt, dass hätte ich doch gebucht und wenn ich das ändern will, soll ich doch bitte dafür sorgen, dass es 09:00 beginnt. „Sonst wird es doch zu heiß“ wiederholt Peter meine Worte von gestern, mit denen ich um einen Abmarsch gegen 09:00 warb.

Ich lasse dem Guide ausrichten, dass er schnell kommen möge und „… y de lo contrario el comandante se enoja“

Das wirkt – Russiell ein 35 jähriger Einheimischer kommt 09:05 geeilt. Wir steigen in einen Lada, der vor der Tür steht (sehr schöne Ausstattungsdetails) und fahren an das Dorfende, wo die Wiesen beginnen und „die Palmen sich verneigen“.

Russiell spricht ganz gut englisch, ist aber recht schwer zu verstehen. Das Problem hatte ich auch in anderen Ländern schon ein paarmal, wenn die Guides sich ihr Englisch durch das Anschauen amerikanischer TV-Serien beigebracht haben. Nach etwas Gewöhnung geht es. Wir wandern erst durch die Wiesen mit spektakulären Aussichten auf die Felsenlandschaften, die geologisch scheinbar ähnlichen Ursprung wie das Elbsandsteingebirge zu haben scheinen (keine Gewähr für Unfug, den ich erzähle.) … es sieht aber ein wenig ähnlich aus, nur dass die Felsen über und über mit Flora bedeckt sind. Sehr fremdländisch und spektakulär.

Irgendwo im Schatten finden wir eine große Mimosenpopulation. Zwei verschiedene Sorten – die einen schließen fast schlagartig die Blätter, wenn man sie anpustet oder berührt, die anderen (größeren) im Zeitlupentempo. Wir necken die armen Pflanzen eine ganz Weile …. macht großen Spaß und die können sich ja nicht wehren.

Dann geht es in den Urwald. Wildromantisch und glitschig. Üppige Vegetation und jede Menge Wasser….

Nach ungefähr einer Stunde verlassen wir den Wald. Wir erreichen ein Farmhaus. Tabakfarmer. Unsere Nachbarn Frank und Alexandra – die mit dem Pferdewagen – sind schon da. Sie klagen, dass das eine ganz schöne Rumpeltour sei und der Guide kein Englisch spricht.

Wir lassen uns gemeinsam erklären, wie der Tabakanbau funktioniert und dann wird auch noch eine Zigarre vor unseren Augen sehr fachmännisch hergerichtet.Eine Zigarre wird aus drei bis vier Blättern gerollt. Die Farmer, sagt man uns entfernen – anders als die großen Manufakturen die Strünke der Blätter. Die haben nämlich extrem viel Nikotin und andere Schadstoffe.

Der fertig gerollte Rohling wird dann einige Zeit in Zeitungspapier gerollt und damit getrocknet. Dann wird ein spezielles (hochwertigstes) Deckblatt aufgerollt und mit Honig verklebt.

Die Farmer rauchen die Zigarren, in dem sie sie regelmäßig mit dem Mundende in Honig tunken. Soll wie ein Filter wirken und gibt eine interessante Mischung. Wir dürfen probieren. Anders als die Zigarren, die ich äußerst selten in Deutschland probierte sind diese wirklich ziemlich leicht und lassen sich auch sehr leicht ziehen …. ich habe eigentlich ein verzweifeltes Nuckeln an den Zigarren der Vergangenheit in Erinnerung. Wir kaufen jeder eine 20er Packung im Palmenblatthumidor für einen – verglichen mit den Zigarrengeschäften – sehr niedrigen Preis. Mal sehen, ob das auch noch in Senftenberg am Lagerfeuer schmeckt.

Wir gehen weiter (Frank und Alexandra rumpeln weiter). Wir erreichen die zweite Station, hier wird uns die Kaffeeproduktion und die Gewinnung von Zuckerrohrsaft erläutert. Es ist erstaunlich, wieviel Saft aus einem Rohr kommt. Das wird sechs bis sieben mal durch eine Art Mangel gedreht und dabei immer mehr ineinander gedreht.

Wir probieren auch noch den Rum, den es angeblich nur hier gibt und der seinen (wirklich bemerkenswerten) G>eschmack dadurch bekommt, dass in der Flasche eine kleine Guavenfrucht ist. Das gibt ganz wenig Süsse und etwas Vanilleartiges. Recht lecker. Wir kaufen zwei von den Flaschen für zu Hause und je eine Flasche Kaffee-Honig, den die Bienen hoffentlich nur aus den Kaffeeblüten saugen. Weiss nicht ob das stimmt, schmeckt aber lecker.

Der Heimweg endet am Beginn der Asphaltstraße, wo Russiell einen halbvollen Touristenpferdewagen kapert und den Kumpel bittet, uns zu Hause abzusetzen. Wir zahlen ihn aus und verabschieden uns dankbar.

Unterwegs sahen wir unfassbar viele Touris auf Pferden, die nicht besser reiten konnten als ich das von Peter und mir vermute.

In der Casa fragen wir den Cheffe, ob er für Drei Uhr zwei Pferde mit Guide (5 CUC pro Stunde) für uns ordern könne. Macht er. Kurze Siesta. Dann geht es los. Wir laufen mit dem Guide etwas in’s Gelände, wo die Pferde warten. Außer uns ist noch ein „Berater“ aus Berlin dabei. Nett aber ich bin nicht sicher, ob ich von ihm beraten werden möchte – egal.

Peter bekommt eine Stute namens Lucifera und ich ebenfalls eine Stute mit Namen Negero. Beide haben bereits das sexchste Stadium des Buddhismus durchlaufen und sind durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Wir werden auf die Pferde gehievt. Im ersten Anlauf fdalle ich fast auf der anderen Seite wieder runter – übermotiviert halt. Negero trägt es mit Fassung. Uns wir kurz erklärt: Amerikanische Steuerung – also – Zügel in der linken Hand…. nach links ziehen heißt links, recht heißt rechts und ziehen heißt stopp.

Wo der Gashebel ist, erzählt uns der Goucho vorsichthalber nicht. Wir traben los. Negero ist eine Alphasstute, will also immer vorneweg und drängelt sich auf dem schmalen Weg immer vorbei. Weil sie eine verfressene Alphastute ist, bleibt sie stehen, sobald sie die Spitze erreicht hat und frisst dann erst mal in Seelenruhe lecker Blattwerk.

Dieses Überholspiel ist nicht ungefährlich, weil der Weg wirklich sehr eng ist und das Pferd nur seine eigene Breite berücksichtigt. Es werden also immer unsere Gliedmaßen zwischen den Pferdehintern gequetscht. Tut nicht weh, fordert aber Aufmerksamkeit. Alles in allem ein Riesenspass. Ich rede viel mit Negero und sie spitzt immer brav die Ohren.

Etwas außerhalb von Vinales gibt es einen Felsen, den irgendein Künstler aus unerfindlichen Gründen recht kitschig bemalt hat. Da ich das trotzdem sehen wollte haben wir dem Gouch dies als Ziel angegeben.

Entweder verstand er das nicht oder wollte es nicht verstehen. Wir landen jedenfalls wieder der Reihe nach erst bei einem Zigarrenfarmer, der aber seine Sache deutlich schlechter als der vom Vormittag macht. Wir warten dort, weil es einen kleinen Regenguß gibt. Dann geht es weiter – natürlich zu einer Stelle, wo uns Zuckerrohr, Kaffee, Rum nd Honig erklärt wird. Auch das hat nicht das Niveau des Vormittags. Peter und ich lassen es aber tapfer geschehen.

Das Ganze wird durch einen veritablen Wolkenbruch abgewürgt. Wir geben nach einer Stunde die Hoffnung auf, jemals wieder in unser Quartier zu kommen. Hauptgrund unseres Zweifels sind die Lehmwege, die durch den Wolkenbruch teilweise zu reißenden Bächen und zum anderen Teil zu irre glatten Rutschen werden.

Wir können uns nicht vorstellen, dass die Tiere dort mit uns auf dem Rücken durchkommen.

Nach anderthalb Stunden lichtet sich das Ganze und der Goucho bläst zum Aufbruch. Dieses mal teil er uns jedem noch ein Gaspedal aus (eine Weidenrute, mit der man auf den Pferdearsch schlagen soll)

Unsere Buddhistinnen lassen sich aber nicht von den (leichten) Schlägen beeindrucken und trampeln stoisch durch das Geläuft. Mehr als einmal strauchelt Peters Lucifera – die Pferde sind aber wirklich geschickt – im Sattel merkt man das Straucheln fast nicht.

Wir kommen wohlbehalten nach Hause – jetzt geht es zum Kubanischen Grillkünstler

Bis morgen – da steht uns eine lange Fahrt nach Playa de larga (Schweinebucht) bevor.

Ergänzung: Heute Abend haben wir in Vorbereitung des morgigen Tages unsere Rumvorräte getilgt…. Super Idee… Danke Comandante!

08.04. Vinales – das mit der Tilde über dem N

Ich werde mich jetzt nicht dauernd entschuldigen, dass ich das richtige N für Vinales (=Vinjales) auf dem iPad nicht finde. Wer weiß, wie das geht, soll mir das mitteilen ….. ich will aber keine spanische Tastatur laden…. ich habe schon eine russische, die ich nicht mehr loskriege.

Egal….heute früh sind wir unter dem lauten Geheul von Peter, der ein begabter Langschläfer ist, bereits 08:15 am Frühstücksbuffet erschien. Kurz nach Neun Aufbruch nach Vinales mit unserem wirklich nicht zu großen Suzuki. Er wäre eigentlich vollständig ausreichend wenn man die Vordersitze ausbaut. So sitzen wir aber mit den Ohren zwischen den Knien wie ein Frosch auf der Gieskanne.

Man gewöhnt sich. Fahren tut er aber ganz proper.

Die Tagesaufgabe lautet: so nah wie möglich an der Nordküste gen Westen. Da liegt sehr bergiger Urwald – sehr schöne Landschaft. Hoffen wir.

Der kürzeste Weg wäre auf der Autostrada (Autobahn). Das aber wollen wir nicht. Wir wollen mal sehen wie Kuba abseits der ganz normalen Touristenpfade aussieht. Zehn Kilometer vor Mariel biegen wir von der (ganz ordentlichen aber holprigen) „Hauptstrasse“ hinunter zum Meer ab. Nach ein paar Kilometern sind wir an der Küste im vollständigen Off. Zwei Kubaner sind mit Harpunen auf Fischjagd. Ein dritter sitzt am Ufer und will uns die Fische verkaufen, die die anderen beiden noch gar nicht gefangen haben. Der Plan ganz küstennah auf unwegsamem Geläuft weiterzukommen scheitert – Wasserläufe ohne nennenswerte Brücke und mehr Pfade als Wege. Das Dorf da unten überrascht uns schon mal: Küstenidylle, ordentliche Häuser im Reihenhausformat. Das haben wir hier so nicht vermutet. Wir kämpfen uns auf abenteuerlichen Pfaden zurück zu der Hauptstraße.

In Mariel dann der vollständige Kulturschock. Ein dreckiger, stinkender Ort in eigentlich idyllischer Lage. Aber mit Erdölraffinerie und Ölkraftwerk …. puuuuh.

Weiter in Richtung Westen wandelt sich das Bild. Die Straße ist zwar immer noch auf Feldwegniveau, aber die Häuser sind zum größten Teil wirklich schön und gepflegt. Ganz anders als im teilweise an Aleppo erinnernden Havanna. Der Fairness halber muss man allerdings bedenken, dass Havanna im Januar 2019 von einem heftigen Hurrikan heimgesucht wurde. Es ist für uns schwer zu unterscheiden, was der Hurrikan zerstört hat und was der Kommunismus.

Hier jedenfalls fehlt es nicht nicht an ländlicher Idylle. Was wir sehen sieht nicht nach Notstand aus. Peter schimpft zwar trotzdem, dass Fidel bei der Machtübernahme dem Volk etwas ganz anderes versprochen hat, als es bekommen hat. Damit meint Peter unter anderem die desolaten Strassen und kann nicht verstehen, dass sich niemand darum kümmert. Ich hingegen denke, dass hier so wenige Autos vorbei kommen, dass man schon fragen muss, ob denn da überhaupt eine Asphaltstrasse gebraucht wird, oder ob es da auch eine Gravelroad getan hätte. Peter war noch nicht in Afrika.

Ich wende noch ein, dass bessere Straßen nur dazu führen würden, dass die Kubaner noch mehr rasen. Vorsichtige Langsamfahrer sind das nämlich nicht. Wir einigen uns darauf, dass wir beide nix ändern können. Peter kann ja morgen noch mal eine aufrüttelnde Rede auf der Plaza von Vinales halten.

Der Schlusssport nach Vinales führt durch idyllische Urwald-Palmen-Strassen. Vinales selbst ist ein kleines Dorf, in dem jetzt (Hochsaison) mehr Touristen als Einwohner sind.

Alles ist ordentlich. Unser Quartier (Casa Marie Luisa) auch. Die Hauptstrasse voller Kneipen und Geschäften. Viele Deutsche, so scheint es.

Wir treffen in der Casa auch unsere „Mitläufer“ vom Stadtspaziergang in Havanna. Die haben skurrilerweise auch beim Reisebüro Rieckmeyer gebucht (Münster), welches ich hiermit empfehlen möchte. Er: Gutachter für Olfaktorik (Gerüche) …. ich versuche die Arme eng anzulegen, damit ich nicht so viel ausdünste. Sie im Agrar-Landschaftsschutz tätig. Beide aus Gelsenkirchen. Wir unterhalten uns noch ziemlich lange sehr nett.

Die beiden machen morgen eine Tour mit dem Pferdekarren durch das Naturreservat. Wir haben einen Guide zum Wandern gebucht. Müssen also selbst latschen. Peter ist gemäßigt begeistert und würde wohl lieber auf „sitzen und gefahren werden“ umbuchen. Andererseits stelle ich mir einem Olfaktorik-Gutachter auf einem Pferdekarren in direktem Riechkontakt zum Pferdearsch auch schwierig vor. Mal sehen, was das wird

07.04. Sonntag – immer noch Havanna

Fast grüsst bereits jetzt täglich das kubanische Murmeltier. Frühstück im Hotel (gut und wieder zu reichlich – achachach mein Wunschgewicht) anschließend wieder zum Edificio Bacardi gleich um die Ecke, wo heute 09:30 die letzte bereits gebuchte Attraktion beginnen soll: eine Fahrradtour durch Havanna.

Es beginnt mit Irritationen; der „deutschsprachige Guide“, der angeblich ein Deutscher sein soll, der bereits 20 Jahre in Havanna wohnt (so hat es die Reiseagentur versprochen) stellt sich als 25 jähriger Einheimischer heraus, dessen Deutsch unverständlich ist, so dass wir dauernd zwischen Kneipenspanisch, Englisch und Deutsch switchen. An sich nicht schlimm, wir hätten halt furchtbar gern, die Aussensicht eines bereits lange hier wohnenden (deutschen) Menschen erfahren.

Von diesem Guide (auch den Namen habe ich nicht verstanden) erfahren wir leider nur wenig. Erschwerend kommt hinzu, dass die Radtour nicht wie versprochen am Bacardi-Haus beginnt sondern weit außerhalb am Hotel Kohly. Dort ist eine Radvermietung. Wir fahren mit dem Taxi hin. Unsere Pläne lösen sich in Luft auf. Wir wollten eigentlich duch die Altstadt zum Hafen, dann am Hafenbecken lang bis zum Bahnhof …. in einem schönen Bogen zur Uferstraße und dann wieder zurück …. alles weitgehend eben (bei den mörderischen Temperaturen essentiell) und Gegenden, die wir in den letzten Tagen nicht erkundet haben,

(This is: Herrmann)

Statt dessen erhalten wir da draußen ganz passable Fahrräder. Es stellt sich heraus, dass unser Fahrradguide nur so halbwegs Fahrrad fahren kann. Er ist sehr klein und hat große Mühe, wieder auf´s Rad zu kommen, wenn wir mal gestoppt haben. Er ist auch überaus ängstlich. Das ist zwar im Angesicht der fröhlich optimistischen Kubaner in ihren alten (und wie wir heute lernen: stinkenden) Autos durchaus verständlich, macht das Fortkommen zusätzlich schwierig. Regelmäßig sind Peter und ich bereits über der Kreuzung und unser kleiner – ich nenne ihn mal Herrmann – zuckelt hinterher. Viel Warten in Sonne und Abgasen.

Hotel Kohly liegt im Westen Havannas im Stadtteil Playa. Das heißt zwar „Strand“, hat aber nix zu bedeuten. Playa liegt ungefähr 12 km außerhalb auf einer Anhöhe.

Wir besuchen die ganzen halbinteressanten Punkte, die wir im Cabrio bereits sahen: Uni, Zentralfriedhof, Place de la Revolucion …..Dort hat der kleine Herrmann auch noch einen Platten und wir warten ziemlich lange auf Ersatz.

Als wir dann endlich die Uferstraße erreichen und klar wird, dass wir auch den ganzen Berg wieder hoch müssen, treten Peter und ich in Streik. Wir sagen, dass wir in unser Hotel mit den Fahrrädern fahren wollen und er möge die dann dort abholen lassen.

Erst gibt es viel bedenkliches Kopfschütteln und jede Menge Unmöglichkeiten. Irgendwann wird Herrmann klar, dass er keine Wahl hat und es geht. Wir fahren die aus irgendwelchen Gründen vollständig gesperrte Uferstraße (vierspurig) entlang, was wirklich fetzt.

Die Gründe für die Sperrung hat uns Herrmann zwar erklärt aber nicht so, dass wir es verstehen. Wohl irgendein Streik (?)

Im Hotel machen wir uns kurz frisch – es ist inzwischen fast halb zwei …. ich frage mich wann wir wieder da gewesen wären, wenn wir wieder auf den Berg gestrampelt wären. Zumal mit Herrmann dem Radflüsterer.

Dann in die Altstadt zum Mittagessen. Heute gehen wir mal auf das in vielen Reiseführern gelobte Angebot ein, in irgendeiner zweiten Etage bei Muttern zu essen. Sehr leckerer Fisch mit frittierten Bananen.

Es geht zur Mietwagenübergabe. Die soll – Ironie des Schicksals – wieder im Hotel Kohly stattfinden. Wir finden unseren Cabriotaxifahrer von gestern (Ariel) gemeinsam mit seinem Bruder an der gleichen Stelle wie immer und er fährt uns wieder für einen schmalen Taler dort hin. Wieder sehr lustig. Ariel sitz mit Peter hinten und sein Bruder fährt.

Hotel Kohly: lieber Leser, wenn Du jemals nach Havanna kommst und ein Dach über dem Kopf brauchst. NIEMALS das Hotel Kohly. Schlimmes Pauschaltouristengedöns, Laut, unfreundlich bääääääää. WARNUNG!

Auf unserem Voucher für einen (in Kuba unvorstellbarer Luxus) Suzuki Jimny sagt, wir mögen das Auto 17:00 Uhr abholen aber eine Stunde vorher da sein, weil sonst die Miete verfällt. In der Hotellobby gibt es einen leeren Tisch darauf steht ein Schild: Via-Cars. Das ist unsere Autovermietung. Niemand da. An der Rezeption weiß man von nichts. Wir haben keine Chance: Abwarten und Tee trinken…..ich entscheide mich für Capuccino, verbessere die Situation nur unerheblich. Peter tritt in Trinkstreik, was aber auch nix ändert.

Ich schreibe Tagebuch (das von gestern) und habe reichlich Zeit. Die Dame erscheint 17:30 und meint, sie hätte mehrere Stationen zu betreuen und wir hätten ja an der Rezeption Bescheid geben können, dann wäre sie eher gekommen.

Eine halbe Stunde und mehrere CUC später (Kaution, zweiter Fahrer, Versicherung ….) bekommen wir das leicht zerkratzte Schmuckstück. Auf dem Übergabezettel sind vor lauter Strichen, die die Schadstellen kennzeichnen die Umrisse des Autos nicht mehr zu erkennen. Zugeschmiert 🙂

Wir tasten uns durch den (gemäßigten) Stadtverkehr. Es ist trotzdem schwierig, weil das Navi (Google Maps) leider irgendwelchen Unfug erzählt. Peter bleibt cool und nun zahlt sich auch unsere Fahrradtour aus…. wir kennen Havanna in- und auswendig ….

Wohlbehalten im Hotel. Wir wollen morgen nicht zu spät aufbrechen. Deshalb ruhiger Abend mit Mojito im Innenhof und dann Abendbrot im Hotelgarten…anschliessend noch eine wirklich sensationelle Flamencoband in der Lobby

Morgen geht es nach Vinales (mit Tilde über dem n, das ich aber leider nicht finde) …. bis morgen!

06.04. HAVANNA zum zweiten

Mein kanadischer Friseur hat bei mir angefragt, wann es denn nun die „Knaller“ zu berichten gäbe. Ganz ehrlich: ich weiß es nicht und bin auch nicht ganz sicher, ob Peter und ich auf der Suche nach „Knallern“ sind. Hingegen bin ich mir ziemlich sicher, dass wir beide ohnehin nicht so die Knallertypen sind. Wir sind mit ganz normalen Freuden ganz ausreichend bedient.

Gestern Abend in der Altstadt war das ein gutes Essen in der Russenretrokneibe TOBARISCH – ich berichtete – und anschließend eine Cohiba Zigarre und ausreichend Rum in einer Freiluftkneipe.

Es spielte eine cubanische Band, die mir wie die meisten der Kneipenbands ein wenig ZUUU aufgedreht waren. Relaxtes Social-Club musizieren ist nicht das Metier der jungen Straßenmusikanten. Alles etwas zu schnell und zu bemüht. Aber nach dem vierten Rum war es sehr schön …. ein „Knaller“ sozusagen, lieber Lutz Bauer.

Heute nun: dreieinhalb Stunden Stadtrundfahrt mit einem Oldtimer. Zwei alte Männer in einem knalligem altrosa 1957er irgendwas mit Original Reihensechszylinder. Fällt in Havanna nicht auf – die Stadt der schrillen Farben. Ich habe den Verdacht, dass das die Kubaner gar nicht für sich machen, sondern für uns Touristen. Andererseits sind sie ja auch so ganz schön aufgedreht und etwas exaltiert.

Unser Begleiter ist wieder Mario – der Germanistikprofessor. Der ist inzwischen Rentner, hat noch ein bis drei Vorlesungen pro Woche, die wahrscheinlich lausig bezahlt werden und jobt als Touristenführer. Seine „richtige“ Rente – erzählt er uns später beim gemütlichen Teil beträgt 800 kubanische Peso pro Monat – also ungefähr 32,00 EUR. Damit ist Trinkgeld ein wesentlicher Teil seines Einkommens.

Zunächst fahren wir durch den Tunnel unter der Hafeneinfahrt auf die andere Seite. Zur Christusstatue mit fantastischem Blick über die Altstadt und den Hafen und dann zur (riesigen) Festung mit (gigantischem) Meerblick.

Dann cruisen wir durch Havanna – Place de la Revolucion (wo alle Päpste der jüngsten Vergangenheit predigten und Fidel seine Aufmärsche zum 1. Mai zelebrierte.

Der riesige Platz war früher mit den Häusern armer Leute bebaut und wurde, wenn ich das richtig verstanden habe, von Fidel&Co platt gemacht, um was zum Präsentieren zu haben. Gleich daneben das Nationaltheater.

Peter wollte eigentlich unbedingt mal rein, verwirft das Vorhaben beim Anblick des Gebäudes.

Sonst noch: Uni mit Alma Mater Büste (eines tschechischen Künstlers), riesiger Zentralfriedhof, viele bunte Häuser und viele Ruinen. Es kommen immer mal welche dazu, wenn mal wieder ein Hurricane durch die Karibik zieht. Viele fallen aber auch einfach so zusammen. Manches ist wirklich von morbidem Charme, vieles aber wirklich bedauernswert und unverständlich.

Am Ende noch auf der Uferstraße ein paar Fotos . Dann zurück zum Hotel.

Wir sitzen dann zwei Stunden in dem idyllischen Innenhof des Hotel Sevilla und unterhalten uns dann noch sehr angenehm mit Mario über Land und Leute. Vieles was wir hören ist schwer verständlich bis unbegreiflich. Selbst für gelernte DDR-Bürger. Sicher ist das für uns auch schon lange her und vieles verdrängt. Aber ich glaube, dass ist in vielen Dingen noch viel krasser als damals bei uns.

Sozialismus und Dritte Welt. Das passt noch weniger. Dabei gibt sich das Land irgendwie schon Mühe und die Mehrzahl der Kubaner mit denen wir reden haben schon eine diffuse Vorstellung davon, wie das besser werden könnte und die Regierung wohl auch ….. aber es ist ein gigantischer Schlendrian mit hoher Beharrungskraft.

Wir verabschieden Mario herzlich und begeben uns zur Siesta. Gegen vier trollern wir wieder aus dem Hotel. Ursprünglich war unser Plan, mit der Fähre durch den Hafen noch mal rüber zum Christus zu fahren. Das ist uns aber zu heiß. Deshalb schlage ich einen Ausflug nach Santa Maria – den nächsten „richtigen“ Badestrand von Havanna. Im Stadtgebiet gibt es keine Möglichkeit, in’s Wasser zu springen. Santa Maria liegt ungefähr 30 Autominuten in Richtung Varadero. Gleich neben dem Hotel steht ein knallroter 1959 Chevrolet Cabrio und wartet auf Kundschaft. Der Fahrer (keine Selbstverständlichkeit) spricht gut Englisch und wirkt aufgeweckt. Er bieten uns die Fahrt im Cabrio nach Santa Maria (inkl 1,5h warten) für einen schmalen Taler an und wir steigen ein.

Obligatorische Frage, ob noch der Originalmotor drin sei. Er: natürlich nicht. Es ist ein Wolga-Motor, der für dieses stählerne Dickschiff etwas untermotorisiert scheint. Aber wir kommen gut an. Schöner Strand mit fröhlichen Kubanern (es ist Sonnabend) und 28 Grad warmes Wasser mit heftigen Wellen.

Peter ist wasserscheu und bleibt draußen (ist kein großer Badefreund) und bewacht unsere Sachen. Ich plantsche eine Dreiviertelstunde und dann gehen wir zurück zu Ariel, so heißt unser Fahrer.

Wir haben Zeit gespart und fragen ihn, was wir noch schönes machen könnten. Er schlägt vor auf dem Weg zurück in seinem Wohnort anzuhalten, wo es eine schöne Kneipe gibt, in der (wie überall in und um Havanna herum) Hemingway seine Alkoholexzesse feierte. In der scheint er wirklich oft gewesen zu sein. Der Tisch ist immer noch für ihn reserviert und unweit davon steht sein festungsähnliches Haus.

In der Kneipe (sehr gemütlich und gar nicht vordergründig touristisch) trinken wir ein Bier, schauen uns dann noch die Hemmingwayfestung und das Haus von Ariel an und dann:

…. beginnt es zu regnen. Das hatte ich mir dringend gewünscht, um zu sehen, wie das Verdeck (nicht original) geschlossen wird. Ariels Bruder, der bei ihm zugestiegen ist hilft und in zwei Minuten ist das erledigt. Ist mehr so eine Art Flatterdach, hält aber den Regen ab.

Im Hotel spülen wir uns noch kurz ab und marschieren dann zum Dinner. Ziemlich gut, aber den Namen des Restaurants vergessen…. wer es suchen mag: ein knallgelbes Haus gleich bei dem Militärmuseum um die Ecke. Peter bestellt sich als Starter etwas was wie „gemischte Gemüseplatte“ klingt. Das sind aber vier ausgewachsene Thüringer Bratwürste unterschiedlicher Farbe (Schwarz, gelb, rot und bleich) die quer auf einen Spieß montiert sind. ZU VIEL! …. und dann noch der Hauptgang….Meine Starter-Fischsuppe ist sensationell …..aber auch die hätte vollkommen gereicht.

Schwer überfressen taumeln wir in Richtung Altstadt um noch einen Absacker einzukaufen. Wenige Meter nach dem Restaurant fällt mir rechts eine vergitterte Tür auf, wo ein Typ fröhlich raus winkt. Ich war schon vorbeigegangen, bin aber noch mal umgekehrt – eigentlich um den fröhlichen Menschen zu fotografieren. Der aber öffnet das Gitter und zieht mich rein. Peter schaut erst mal irritiert aus der Ferne zu. Als Peter dann auch kommt, habe ich bereits einen Rum und der fröhliche Mensch sitzt hinter einem E-Piano. Der Raum ist eine ganz kleine Bar, die aber heute scheinbar geschlossen ist. Es sitzen einfach ein paar Kumpels beim Rum und erzählen und wollten wohl eigentlich auf der kleinen Bühne für einen Auftritt proben, der am 09.04. stattfindet.

Die Kubaner greifen zu den Instrumenten und spielen, was ihnen gerade so einfällt ….. von kubanischer Folklore (Comandante Cheguevara) bis „Hotel California“ wir werden nachdrücklich aufgefordert mitzumachen. Peter bedient die Bongos, ich lande erst am Bass dann am Klavier – wo ich allerdings nur Sachen spielen kann, die die nicht kennen. Also gebe ich auch ein Miniatursolokonzert ….. dann wieder alle zusammen.

….. Und wieder: zu viel Rum

05.04. Havanna, der erste Tag

Wir haben uns für 09:30 Uhr einen „Stadtspaziergang“ gebucht. Dazu müssen wir uns ca. 10 min vom Hotel zum Edificio Bacardi (dem 1930 als Firmensitz von Barcadi errichteten Gebäude) melden. Es erwartet uns Mario. Der hat in den Achtzigern in Berlin Germanistik studiert, zwischendurch bei der UNO in New York gearbeitet und arbeitet nun (sichtlich gern) als Reisführer.

Er führt uns reichlich drei Stunden kreuz und quer durch die Altstadt. Zusammen mit einem Pärchen aus Düsseldorf. Es ist ziemlich interessant, weil man halt mal einen Einheimischen ohne jede Sprachbarriere und Missverständnisse fragen kann.

Die Kubaner sind stolz auf ihr Land und auch auf ihr Havanna. Sie sehen schon – wie wir auch – dass noch vieles im Argen ist und auch viele herrliche Gebäude nicht so schnell wieder hergerichtet werden wie man es sich wünschen würde. Andererseits passiert dort so viel so behutsam, dass man es schnell mit Nichtstun verwechseln könnte. Ist aber nicht so.

Der Stadtkonservator von Havanna genießt bei den Einwohnern gottgleichen Status und wenn man genau hin schaut, ist es auch wundervoll, was die da machen. Da wird keine Mauer einfach so verputzt und weiß gestrichen, sondern es wird ein Teil ausgespart, wo man die Bauweise erkennen kann …. usw.

Ich muss bei diesem morbiden und doch behutsam in der Sanierung befindlichen Charme immer mal an Wernigerode denken, wo man nach der Wende eine ganze Stadt generalsaniert hat. ….das sieht zwar auf den ersten Blick wahnsinnig gut aus – es fehlt aber jede Patina und dann ist es eben wie auf einer Modeleisenbahn: niedlich aber leblos.

das hier ist zum Beispiel ein altes Kino. Mario der Reiseführer: die Leute gehen jetzt mehr in Videotheken … das sterben die Kinos bei uns langsam aus …. haben wir das nicht auch mal gedacht?

Das größte Problem für Havannas Häuser ist wahrscheinlich eine nicht ganz zu Ende gedachte Regelung, die noch von Fidel kommt: Man hat den Mietern der Wohnungen die Möglichkeit eingeräumt, diese Wohnungen mit dem Zahlen der Miete nach und nach zu übernehmen. Dabei hoffte man, dass die Bewohner sich dann um ihr neu erworbenes Eigentum kümmern würden …. machen sie auch. Man hat nur vergessen zu klären, wem die Bauhülle gehört …. um die kümmert sich nach wie vor keiner, weil man die nicht mit übereignet hat.

Meine Nachbarn Petra und Frank, die vor kurzem hier waren haben mir noch hinterher gerufen: Iss Dich vorher noch mal satt. Das müssen sie mir nach der Rückkehr mal in Ruhe erklären. Wir waren wie gesagt gestern gut essen und vorhin auch – im Hafen auf einem Restaurantschiff ….. war sehr lecker und vollkommen angemessene Preise ….. ich muss also eher aufpassen, dass ich auf dem Rückweg in den Flieger passe.

Hier noch ein paar (halbwegs wahllose) Impressionen

Nach dem Essen waren wir fußlahm und hatten keine Lust vom Hafen in’s Hotel zu laufen. Da wollten wir eine Rikscha nehmen – am Ende war es dann ein altest rotes Fordcabrio mit äußerst aufgewecktem Fahrer. …. kleine Stadtrundfahrt mit voll aufgedrehtem Radio und Dauerhupen für 10,00 CUC (= 10 EUR) – Motorbesichtigung des Reihensechszylinders inklusive….. sensationell.

Internet ist übrigens erst mal auch weniger kompliziert als befürchtet. Es gibt W-Lan Karten für 1,50 die eine Stunde (schnelles) Internet verbreiten. Die gibt es ohne Anstehen bei uns an der Rezeption.

Liebe Frau: also keine Sorgen machen… es geht uns gut

Wir waren nachmittags kurz im „Sevilla“ um uns zu duschen und auszuruhen. Das Hotel ist übrigens so herrlich kolonial, dass wir mit unserem Stadtführer da hin gelaufen sind, um es zu besichtigen 🙂 ….er war irritiert, als Peter sagte, er muss mal kurz was aus dem Zimmer holen.

Anschließend gegen 06 pm wieder in die „City“. Diese Mal nicht direkt in die Altstadt sondern am Capitol vorbei in die ersten Wohnvororte. Peter glaubt, dort gäbe es den „Buena Vista Social Club“. Da ich in vielen Jahren Zusammenarbeit mit ihm gelernt haben, dass mit ihm streiten ungefähr soviel Sinn hat wie mit mir latschen wir also durch verfallene Viertel.

Hier ist kein Sanierungsstau – beim besten Willen nicht – das sind Ruinen. Es ist schwer zu glauben, dass hier fröhliche Menschen leben. Ist aber so. Da ist die Frage, ob die Menschen die da hausen, das als eine Zumutung empfinden. Wahrscheinlich ebenso wenig, wie wir Anfang der Achtziger unsere Zwangs-WG am Fetscherplatz als Zumutung empfunden haben. Peter ist anderer Meinung.

Allerdings sehen wir BEIDE fröhliche Menschen, obwohl das die Umstände eigentlich nicht her geben.

Der Buena Vista…Club stellt sich als fürchterlicher Nepp inmitten von Ruinen heraus. Wir nehmen eine Rikscha und flüchten in die Altstadt. Die Rikscha hat keine Gangschaltung und der dürre Kubaner hat alle Mühe, unsere 200 kg Biomasse vorwärts zu bekommen. Wir honorieren das entsprechend.

Er setzt uns vor einer wahrscheinlich russisch geführten Kneipe toBARisch ab. Gutes Essen, sehr gut Band mit ausschließlich (dicken) Mädels, die aber sehr gut spielen. Der Techniker ist ein Mann …. Gleichberechtigung auf kubanisch.

Anschließend noch irgend ein Rumbalokal mit der Betonung auf Rum. Aber auch hier die Musik gut zu verknusen.

Gute Nach!

04.04. …. Frankfurt nach Havanna

Noch mal kurz zum Verständnis: ich bin dieses Mal nicht meiner Frau unterwegs. Nein. Wir haben uns nicht gestritten – es ergab sich halt so, dass ich mit meinem alten Freund Peter Meissner in die Karibik aufbreche.

Nun zum Flug:

Ich mach es kurz …. die mich kennen, wissen: ich hasse die beengten Verhältnisse im Flieger. Müssig, dies noch mal auszubreiten. Dieses Mal ist es eher noch schlimmer als sonst.

Die Boeing hat in der Mitte drei Sitze nebeneinander und ich sitze in der Mitte. Zwischen Peter und einem Jürgen aus Kassel, dem jeglicher Abstand fehlt … der es sogar fertig bringt, mich zu wecken, um mir irgendein unwichtiges Bild aus Kuba auf seinem Handy zu zeigen.

Jürgen mag ungefähr mein Alter sein und war ein Jahr lang mit einer Kubanerin verheiratet. Der Rest, den er erzählt ist genauso wirr – HÖCHSTSTRAFE.

Die Schlaftabletten, die mir meine Freundin (und Krankenschwester) Petra mitgegeben hat, waren scheinbar auch Placebos

Ich höre jetzt auf zu klagen und irgendwann war es ja auch vorbei. Gegen 19:00 Uhr Ortszeit landen wir auf dem Flughafen, der tatsächlich noch kleiner nicht sein dürfte. Die Kontrollen ziehen sich wie überall in Entwicklungsländern und als ich denke, wir haben es geschafft, werde ich noch vom Zoll zur Kontrolle aussortiert. Dem ist ein elektrisches Gerät aus meinem Handgepäck suspekt.

Wir folgen dann noch den Empfehlungen aus den Reiseführern und tauschen soviel Euro in die konvertiblen Pesos (CUC) wie wir erst mal für 14 Tage für sinnvoll halten (ziemlich viel) und lassen uns dann vom Taxi in’s Hotel bringen. Anmerkung: das sollte man unbedingt tun – die Schlangen vor den Wechselstuben sind teilweise recht heftig und die Geldautomaten arbeiten nach Lust und Laune.

Das Hotel ist ziemlich cool und wie aus der Zeit gefallen – sehr herrschaftlich. Wer googeln mag: Hotel Sevilla. Nicht wirklich teuer

Im neunten Geschoss (ganz oben) gibt es ein ziemlich gutes Restaurant, wo wir auch 21:00 Uhr noch etwas zu essen bekommen. Dann fallen wir erschöpft zu Bett und verabreden uns für 08:00 Uhr zum Frühstück.

Licht aus!

Kuba. …Zigarren? Rum? Dicke Weiber?

Es ist der 03. April 2019. Ich bin gerade in den fast leeren und gut klimatisierten Wohlstands ICE in Dresden Neustadt eingestiegen. Heute geht es nur bis Gotha, wo ich meinen bärtigen Freund Peter Meissner (Auch Castro der II. genannt) einsammeln werde. Morgen fahren wir dann gemeinsam nach Frankfurt und setzen uns in den Flieger nach Havanna. 

Ich kenne fast nur Freunde, die in Kuba waren und es ungefähr so formuliert haben: „gut dass wir noch da waren, bevor der Tourismus dort alles zerstört“ ….“aber noch mal fahre ich nicht hin“. Bin sehr gespannt, ob uns das auch so geht. Mein Tipp: N E I N !!! Interessant daran ist auch, dass ich diesen Satz fast identisch von Leuten höre, die in den Neunzigern dort waren und von Freunden, die erst kürzlich Kuba besuchten

Der Plan: wir landen morgen Abend in Havanna, haben dort ein kleines Hotel vorgebucht, wo wir die ersten Nächte bleiben werden, um Havanna zu erkunden. Dann holen wir uns ein Auto und machen eine Rundreise, für die wir die (Privat-) Quartiere vorgebucht haben… die Tour sieht so aus:

 

 

….. schau‘mer‘mal. Ich habe mich nicht sonderlich vorbereitet und nehme es wie es kommt …. in einem Bericht über Kuba las ich:

 

…. das kommt mir sehr vertraut vor – auch wenn es sehr lange her ist. Ich glaube und hoffe, dass es so nicht ist. UND: …..war es ja in der DaDaEr in der Aussensicht vielleicht auch so und stimmt doch auch nicht wirklich. Wir haben doch nicht die ganze Zeit Trübsal geblasen….das wüsste ich aber! ….und wenn man mal ehrlich ist: so viel fröhlicher sind unsere Wohlstandswutbürger trotz deutlich besserer Umstände heutzutage früh im Omnibus ja auch nicht.

Sag ich doch …. Wohlstand macht nicht glücklich …. und Verzicht nicht zwangsweise das Gegenteil……ja ich weiß, so etwas brabbelt sich gut, wenn man am Monatsende noch genug Geld auf dem Konto hat …..aber ich habe auch schon genügend Menschen in armen Gegenden getroffen, die augenscheinlich fröhlicher und wahrscheinlich auch glücklicher als der durchschnittliche Arbeitsgermane waren.

Nun dann … ich muss noch etwas chillen, wie man wohl heute sagt – mein bärtiger Freund hat eine veritable Whiskysammlung und da muss ich ausgeruht sein.

Übrigens: soweit ich weiß ist Kuba nicht gerade für seine tolle Telekommunikationsinfrastruktur bekannt (kein 4G an der Milchkanne)….kann also sein, dass ich fleissig schreibe und fotografiere, das Ganze aber erst am 19.04. nach der Rückkehr in Frankfurt>>>>Dresden online stellen kann ….. ist ja aber wurscht, oder?